Unterm Strich
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Glen Campbell Foto: reuters

Glen Campbell, bekannt für den Country-Hit „Rhinestone Cowboy“, ist tot. Der 81-Jährige sei am Dienstagmorgen in Nash­ville gestorben, so Campbells Pressesprecher Sandy Brokaw. Campbell sang Country- wie Popmusik, war auch im Fernsehen und in Filmen zu erleben. In den späten 1960er und 1970er Jahren zählte er zu den größten Stars seines Fachs – bekannt war er für seine Werke, die auch Sänger wie Johnny Cash, Roy Clark und Kenny Rogers berühmt machten. Campbell verkaufte mehr als 45 Millionen Platten und landete 75 Chart-Hits. Zwischen 1969 und 1972 schauten ihm wöchentlich rund 50 Millionen Menschen im US-Fernsehsender CBS zu. Praktisch überall konnte man den in Arkansas geborenen Musiker mit dem jungenhaften Gesicht, gewellten Haar und freundlichen Tenor sehen. Fünf Mal erhielt er einen Grammy, neben „Rhine­stone Cowboy“ wurden „Southern Nights“ oder „Wichita Line­man“ zu Nummer-eins-Hits. Sein Titelsong für den Western „Der Marshal“ („True Grit“) mit John Wayne von 1969 wurde für einen Oscar nominiert. Im Film spielte Campbell einen Ranger aus Texas. 2005 wurde er in die Hall of Fame für Countrymusik gewählt. Sieben Jahre später bekam er den Grammy für sein Lebenswerk. „Ich bin kein Countrysänger per se“, sagte Campbell einst über sich selbst. „Ich bin ein Country-Junge, der singt.“ Campbell war vier Mal verheiratet und hinterlässt acht Kinder. Countrysängerin Dolly Parton nannte Campbell eine der „großartigsten Stimmen, die je in dem Geschäft waren“. Sheryl Crow twitterte, die Welt der Musik habe einen großen Verlust erlitten. Lenny Kravitz teilte via Instagram mit, Campbell sei nicht nur ein wunderbarer Studiokünstler gewesen, sondern auch ein ausgezeichneter Studiomusiker, der etwa mit den Beach Boys und Frank Sinatra aufgezeichnet habe. Auch US-Senator John McCain äußerte sich bestürzt. „Danke für die Erinnerungen!“, so McCain.

Der Wiener Schriftsteller Franzobel und die in Leipzig lebende Autorin Julia Wolf erhalten die Nicolas-Born-Preise 2017 des Landes Niedersachsen. Franzobel (eigentlich Franz Stefan Griebl) bekomme den mit 20.000 Euro dotierten Preis, Wolf werde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis ausgezeichnet, teilte das niedersächsische Kulturministerium am Mittwoch in Hannover mit. Franzobel (Jahrgang 1967) sei trotz mehrfacher Auszeichnungen ein noch viel zu wenig geehrter Schriftsteller deutscher Sprache, erklärte die Preisjury: „Wucht und Virtuosität wohnen seiner Schaffensvielfalt inne, die Prosa, Drama und Lyrik ebenso umfasst wie Krimis oder Kinderbücher.“ Julia Wolf gebe in ihrem Roman „Walter Nowak bleibt liegen“ einem Rentner aus der hessischen Provinz eine unverwechselbare Stimme, begründete die Jury ihre Wahl weiter: „Die literarischen Kraulzüge dieser Geschichte, die ihren Anfang im Schwimmbad nimmt, zeugen von Julia Wolfs großem sprachlichen Talent.“ Das Land Niedersachsen vergibt die beiden Preise seit dem Jahr 2000 zu Ehren des Schrift­stellers Nicolas Born (1937–1979).

Gute Nachrichten aus Berlin: An der Prenzlauer Promenade 149–152, dem Gebäude der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR, werden bis 2019etwa450 Arbeitsräumefür Kunst und Kultur neu entstehenbeziehungsweise erhalten. Erklärtes Ziel des Senats ist es, den Bestand an öffentlich geförderten Arbeitsräumen für Künstlerinnen und Künstler bis 2021 zu vervierfachen. Mit dem Objekt Prenzlauer Promenade wird der aktuelle, berlinweite Raumbestandvon etwa 540 Arbeitsräumen fast verdoppeltund die Hälfte des Ziels von 2.000 Räumen erreicht. Ende vergangener Woche wurde die Sache zwischen der Gesellschaft für StadtEntwicklung gGmbH (GSE), die für die Senatsverwaltung für Kultur und Europa das Arbeitsraumprogramm operativ betreut, und dem landeseigenen Immobiliendienstleister Berlinovo besiegelt. Zu den rund 80 bisherigen Künstlerate­lierswerden 375 neue Ateliers, Proberäumefür Darstellende Kunst und Tanz, Musikübungsräume und spartenübergreifende Kunst hinzukommen.