Kabul: Geringe Wahlbeteiligung

KABUL dpa ■ An der ersten Parlamentswahl in Afghanistan seit 36 Jahren haben sich nach ersten Hochrechnungen weniger als die Hälfte aller Wahlberechtigten beteiligt. Nach einer Auswertung von Daten aus gut einem Drittel der Wahlzentren deuteten die Hochrechnungen darauf hin, dass sechs Millionen Afghanen ihre Stimme abgegeben hätten, sagte der Cheforganisator der Wahlbehörde, Peter Erben, gestern in Kabul. Für die Wahl am Sonntag hatten sich 12,5 Millionen Afghanen als Wähler registrieren lassen. Bei der Präsidentenwahl im Oktober vergangenen Jahres lag die Wahlbeteiligung bei rund 70 Prozent. Erben wertete die diesmal geringe Wahlbeteiligung trotzdem als Erfolg. „Wir sind zufrieden mit dieser Beteiligung.“ Erben sagte, der Transport der Wahlurnen in die Auszählzentren sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Auszählung der Stimmen beginnt am Dienstag und soll bis zum 9. Oktober andauern. Anschließend will die Wahlbehörde vorläufige Ergebnisse verkünden. Nach einer Einspruchszeit soll das Endergebnis der Wahlen am 22. Oktober bekannt gegeben werden. Die Wahl war von Anschlägen und Kämpfen überschattet worden.