NEUSEELÄNDISCHE JUSTIZ AGIERT IM JENSEITS
: Ein Toter auf der Anklagebank

WELLINGTON afp/taz | In Neuseeland nimmt die Justiz ihre Aufgabe sehr ernst. Kürzlich wollte sie den langen Arm des Gesetzes sogar bis in Jenseits ausstrecken. Die neuseeländische Regierung hatte zwei Seeleute wegen illegaler Entsorgung toter Fische im Meer angezeigt, wie der New Zealand Herald am Donnerstag berichtete. Kurze Zeit nach der Anzeige starb einer der Fischer bei einem Verkehrsunfall. Ungerührt vom Tod des Mannes beharrte ein Anwalt der Regierung darauf, dem Toten den Prozess zu machen. Doch Richter Gary MacAskill wies das Ansinnen als „absurd“ zurück. „Der Fall erinnert mich an Monty Python und ihren toten Papagei“, sagte er in Anspielung an einen Sketch. „Die einzige Möglichkeit, eine Zeugenaussage des Angeklagten zu erhalten, wäre eine Geisterbeschwörung“, fügte er sarkastisch hinzu. Da hat der Tote aber noch mal Glück gehabt!