LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Gleichberechtigung nicht sicher

betr.: „Strafen bilden kein Vertrauen“, taz.nord vom 21. 7. 17

Wo bleibt der Aufschrei der Feministinnen? Wo bleibt der Aufschrei der Linken? Ist vielen immer noch nicht klar, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht unumkehrbar ist? Der Niqab ist ein Statement für einen fundamentalistischen Islam und in diesem sind Frauen Wesen zweiter Klasse. Was muss denn noch passieren, dass endlich klare Positionen bezogen werden? Später werden viele sagen: „Das haben wir nicht gewusst.“ Sehr traurig, hatten wir schon mal. STEUERZAHLERIN, taz.de

Ein Fall für den Verfassungsschutz

betr.: „Strafen bilden kein Vertrauen“, taz.nord vom 21. 7. 17

Wichtiger ist es, den Verfassungsschutz zu informieren, sobald ein Mädchen mit Niqab in der Schule auftaucht. Auch sollte man mit den Eltern und mit Sozialarbeitern, die sich um Terrorprävention kümmern, sprechen. Der Niqab ist kein harmloses Glaubenssymbol. Er steht für eine radikal islamistische salafistische Ideologie. Viele dieser Mädchen sind in Syrien gelandet.

VULKANSTURM, taz.de

„Denunziation“ falscher Begriff

betr.: „Schwarzer Block war nicht mehr schwarz“, taz.nord vom 20. 7. 17

Der Begriff der „Denunziation“, wie er von Olaf Scholz gebraucht wurde, ist irreführend, da dieser Begriff beinhaltet, dass die beschwerdeführende Person oftmals unter dem Mantel der Anonymität unter Zuhilfenahme staatlicher Gewalt (Polizei, Justiz) einer dritten Person Schaden zum eigenen Vorteil zufügen will. In welcher Weise trifft dies auf Menschen zu, die ihre Beobachtungen während der G20-Proteste artikulieren? Welcher persönliche Vorteil entsteht den Beschwerdeführenden durch eine rechtsstaatliche Untersuchung der vielfachen filmischen Dokumentationen von Übergriffen durch Angehörige der Polizei? Welcher Schaden wird hier intendiert und wo ist der Nachweis, dass die Beschwerdeführenden anonym bleiben wollen?

ROLAND KROEGER, taz.de

Als Autonome verkleidet

betr.: „Schwarzer Block war nicht mehr schwarz“, taz.nord vom 20. 7. 17

„In Sekundenschnelle hätten sich schwarz gekleidete Gewalttäter in bunt angezogenes Partyvolk verwandelt.“ Könnte so sein, muss aber doch gar nicht. Was, wenn sich umgekehrt Leute gezielt einfach mal als Autonome verkleidet haben, die weder mit „links“ noch mit „autonom“ irgendwas am Hut haben, oder die im „Spezialeinsatz“ waren? RAINER B., taz.de

Stinkefinger im Feuerlicht

betr.: „Schwarzer Block war nicht mehr schwarz“, taz.nord vom 20. 7. 17

Verschwörungstheorien lassen sich aber auch weiterspinnen: Solche Gedankenspiele wie jene von Ihnen werden schon seit Jahren gemacht werden und sind den Organisatoren der Demo bekannt. Trotz Kenntnis solcher möglichen Unterwanderungen werden Vermummte nicht strikt von Demonstrationen von sich aus ausgeschlossen. Stattdessen wird also Spezialeinsätzen die perfekte Vermummung geboten. Das Gedankenspiel führt letztendlich dahin, dass Organisatoren, die Vermummung „zulassen“, selber schon Spezialeinheiten sein könnten. Ist aber auch egal. Die vermummten Helden schaffen immer das gleiche Ergebnis: Die eigentlichen Proteste und Argumente fallen unter den Tisch und gehen unter vor den Heldenbildern, auf denen Kerle ihren aussagelosen Stinkefinger im Feuerlicht der Welt zeigen.

RUDOLF FISSNER, taz.de