Berlin goes Lowtech

Siemens-Betriebsrat: Konzern baut auch am Standort Berlin Stellen ab. Wirtschaftssenator bietet Gespräche an

Berlin ist nach Einschätzung von Siemens-Gesamtbetriebsratschef Georg Nassauer von den Spar- und Umbauplänen des Technologiekonzerns betroffen. Der Arbeitsplatzabbau werde auf jeden Fall Auswirkungen auf den Standort haben, sagte Nassauer in einem Zeitungsinterview. Exakte Zahlen stünden aber noch nicht fest. Die Wirtschaftsverwaltung hat nach Angaben einer Sprecherin noch keine Kenntnis über Pläne zum Personalabbau bei Siemens. Der Konzern hatte am Montag verkündet, dass er tausende Arbeitsplätze in drei Krisensparten streichen will.

Nassauer sagte, für Berlin hänge vieles davon ab, wie die Verhandlungen mit dem Management liefen. Betroffen von den Plänen sind neben dem defizitären IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS) auch die Logistik- und Automatisierungssparte L&A und die Kommunikationssparte Com. In Berlin sind bei SBS laut Betriebsrat rund 800 Mitarbeiter beschäftigt, bei der betroffenen Com-Sparte Enterprise Networks mehrere hundert. L&A ist in der Hauptstadt nicht vertreten.

Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei.PDS) hat laut seiner Sprecherin großes Interesse am Erhalt des Berliner Siemens-Standortes. Der Konzern sei „einer der wichtigsten Investoren in der Hauptstadt mit zukunftsträchtigen Sparten“. Obwohl die Behörde auf Unternehmensentscheidungen keinen Einfluss habe, stehe sie zum Gespräch bereit, um nach alternativen Lösungen zu suchen. Bisher gibt es nach Angaben der Sprecherin noch keine offiziellen Kontakte mit Siemens. DDP