WAS MACHT EIGENTLICH ... Ingo Schmitt?
: Seinem Opfer nachstellen

Hollywood-Stars kennen das: Ständig wollen sich Fans mit dem angehimmelten Wesen fotografieren lassen. Nie kann man im Bus mal unbemerkt in der Nase popeln, weil immer jemand guckt. Und ganz schlimm wird’s, wenn die so genannten Stalker permanent anrufen. Diesen Telefon-Terror kennt auch Klaus Töpfer: Er ist der Star, und der Berliner CDU-Chef Ingo Schmitt ist der Stalker.

Töpfer hat nichts Schlimmes getan außer CDU-Mitglied zu sein und zugleich einen international guten Ruf sein Eigen zu nennen. Sein Problem: Der 67-Jährige gibt Anfang nächsten Jahres seinen Job als Direktor des UN-Umweltprogramms in Nairobi auf. Tausende Kilometer weit entfernt lässt das Ingo Schmitt nicht ruhen.

Aus höchster Not will Schmitt in dieser Woche bei Klaus Töpfer anrufen. Der Ex-Bundesumweltminister soll die Berliner Union als Spitzenkandidat in den Abgeordnetenhaus-Wahlkampf führen. Diese Hoffnung hat Schmitt schon seit Monaten. Immer wieder klingelte die Union – angeblich oder tatsächlich – bei Töpfer an. Doch der – ganz Star – antwortete nicht. Diesmal ist die Sorge der Union brennender als je zuvor: Die Partei hat ihr desaströses Abschneiden bei der Bundestagswahl noch nicht verkraftet. Deshalb versucht es Schmitt bei seinem Star zur Abwechslung mit „höchstmöglicher Professionalität“: Für die ersten Telefonate brauche man Ruhe und Zeit, weiß Schmitt. Vielleicht geht Töpfer ja diesmal sogar an den Hörer. Doch echte Stars wissen: Telefon-Terroristen hält man sich besser vom Leib. MLO FOTO: BUNDESTAG