Medienticker

Hind Ismail (28), irakische Lokaljournalistin, ist am Wochenende in der nordirakischen Stadt Mossul ermordet worden. Das berichtete das Komitee für den Schutz von Journalisten am Montagabend. Die Reporterin, die für die Zeitung al-Safir arbeitete, sei am vergangenen Wochenende entführt und später erschossen worden. Der Nachrichtensender Al-Arabia berichtete gestern, seine Bemühungen um die Freilassung des am vergangenen Donnerstag von US-Soldaten gefangen genommenen irakischen Mitarbeiters Madschid al- Hamid seien bisher erfolglos geblieben. Am Montag war in Basra die Leiche des 38 Jahre alten irakischen Journalisten Fakher Haidar gefunden worden. Extremisten in Polizeiuniformen hatten den Mitarbeiter der New York Times zuvor entführt. (dpa)

Jürgen Doetz (60), Vorsitzender des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT), hat zum Auftakt der EU-„Konferenz für audiovisuelle Politik“ in Liverpool gefordert, quantitative Werbevorschriften wie die zeitliche Begrenzung sowie das Einfüge- und Blockwerbegebot ganz abzuschaffen (siehe taz vom 19. 9.). Auch die jetzigen qualitativen Bestimmungen müssten den Veränderungen durch neue digitale Technik angepasst werden. Eine Irreführung des Verbrauchers sollte ausgeschlossen werden. Wenn auf Produktplatzierungen mitten in Sendungen eigens hingewiesen würde, wäre es aus Sicht des VPRT keine Schleichwerbung mehr. Redaktionelle Unabhängigkeit und Transparenz für die Zuschauer könnten gleichermaßen gewährleistet werden, so die Position des deutschen Interessenverbandes. (epd)

Stefan Raab (39), Wahlleiter der „tv total“-Bundestagswahl, wird weiterhin nicht in Rechtsfrieden gelassen. Die Staatsanwaltschaft München I hält die am Freitag gegen Raab verhängte Geldstrafe von 150.000 Euro wegen Beleidigung („Die Dealer tarnen sich immer besser“ über eine Mutter mit Schultüte) für nicht ausreichend (s. taz vom 19. 9.). Die Anklagebehörde legte deshalb gestern Berufung ein. Das Amtsgericht hatte Raab wegen Beleidigung und Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz zu der Geldstrafe verurteilt. Zuvor hatte bereits die Verteidigung Berufung eingelegt. (dpa)