Frauen gesucht

SCHULE Bildungssenatorin wünscht sich, dass Oberschulen künftig nach Frauen benannt werden

Neben Senat,Gesamtkonferenz, Beiräten können Eltern und SchülerInnen Namen vorschlagen. Letztlich entscheidet der Senat.

■ Personennamen muss dasStaatsarchiv auf Einwände aus historischer Sicht prüfen.

■ Die Senats-Frauen-Liste reicht von Betty Gleim, über Ottillie Hoffmann bis zu Annemarie Mevissen.

Neue Namen bekommen Bremens Schulen der Sekundarstufe I nach ihrer Umwandlung in Oberschulen. Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) möchte dabei die Suche nach Namensgeberinnen fördern. Eine Broschüre mit 15 mehr oder minder bekannten Bremerinnen, die der Senat für würdig hält, seinen Schulen ihren Namen zu geben, hat die Senatorin gestern vorgestellt.

„Frauen kommen bei den Schulnamen fast gar nicht vor“, sagte Jürgens-Pieper. Bislang sind Bremens Schulen meist nach Ortsteilen oder den Straßen benannt, in denen sie stehen. Trägt eine Schule den Namen einer historischen Persönlichkeit, dann sind das ausnahmslos Männer. Auch bei den ersten Umbenennungen im Zuge der Schulreform hat man sich an Männer gehalten: Das Schulzentrum an der Flämischen Straße wird „Roland zu Bremen Oberschule“, das Schulzentrum an der Bergiusstraße „Wilhelm-Focke-Oberschule“ heißen.

„Wir wünschen uns, dass auf die Ausgewogenheit der Geschlechter geachtet wird“, sagte Jürgens-Pieper. „Eine Umbenennung ist mit das Sensibelste, was man mit einer Schule machen kann.“ Besonders die Gesamtschulen zierten sich, ihre „traditionellen Bezeichnung“ gegen das Label „Oberschule“ einzutauschen. Deshalb habe man den Schulen drei Jahre Zeit für die Namenssuche eingeräumt. Sie könnten sich auch weiterhin nach Ortsteil oder Straßen nennen. Für NamenspatronInnen hege sie aber „sehr viel Sympathie“, sagte Jürgens-Pieper. Die könnten die Schulen als Identifikationsfiguren bei der Bildung eines neues Profils unterstützen. Auch eine Liste würdiger Bremer werde vorbereitet – man wolle stets „gegendert arbeiten“. AG