LESUNG
: Exzentrikerporträt

Es ist trotz aller typisch Bernhard’schen schonungslosen Schimpftiraden und maßlos übertriebenen Anklagen vor allem ein feinfühliges Porträt eines Freundes – und des Porträtierenden selbst: Zwölf Jahre lang hat Thomas Bernhard beobachtet, wie „Wittgensteins Neffe“ Paul, der nervenkranke Philosoph und Opern-Exzentriker, allmählich in Irrenanstalten vereinsamt und stirbt – während Bernhard selbst in Lungenanstalten über Gesundheit und Krankheit reflektiert. Morgen lesen Burghart Klaußner und Harry Rowohlt aus dem berührenden Freundschafts-Roman.  MATT

■ So, 11. 11., 20 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45