Probleme mit dem Zielen

Abwehr Niedersachsens Innenminister wird wegen Waffen-Problemen von der Opposition verspottet

Das Nachrüsten von Maschinenpistolen für Terror- und Gefährdungslagen stellt die Polizei in Niedersachsen vor ein unerwartetes Problem. Der Waffenhersteller hat nämlich über die Jahre rund 200 geringfügig verschiedene Varianten der MP 5 hergestellt, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. Nachdem dies zunächst zu Problemen bei der Montage neuer Zielfernrohre führte, müssen nun bei 60 von 100 aus Baden-Württemberg übernommenen gebrauchten Polizei-Maschinenpistolen Verschlussköpfe nach niedersächsischen Standard eingebaut werden.

Die geringfügigen Abweichungen seien bei der Polizei bisher nicht bekannt gewesen, sodass die Frage der Umrüstfähigkeit zunächst keine Rolle gespielt habe, teilte das Ministerium mit. Die Probleme mit den Waffen führten zu Spott und Kritik an Innenminister Boris Pistorius (SPD).

„Während sich Pistorius medial als neuer SPD-Sheriff inszeniert, müssen sich die ihm unterstellten niedersächsischen Polizisten ihre Maschinenpistolen zusammenbasteln“, sagte der CDU-Abgeordnete Thomas Adasch. Von Chaos bei der Waffenbeschaffung sprach der FDP-Abgeordnete Jan-Christoph Oetjen. „Die Ausstattung unserer Polizisten darf kein Spielfeld für Waffenbausätze sein, sondern sie muss oberste Priorität haben.“

Das Innenministerium widersprach dem Bild zusammengepuzzelter alter Waffen. Zwischen den Bundesländern sei es üblich, gebrauchte Waffen auszutauschen. (dpa)