LeserInnenbriefe
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Eine Aufforderung zum Stürzen

betr.: „Nie wieder Kopfsteinpflaster“, taz.bremen vom 29. 6. 17

Der Autor dieses Artikels hat mit seiner Überschrift recht. Er schreibt: „Hinzu kommt, dass Kopfsteinpflaster auf lange Sicht nicht einmal wirtschaftlicher ist.“ Auch wenn dies möglicherweise ein Schreibfehler ist, mag das Argument sogar zutreffen. Insbesondere, wenn man die volkswirtschaftlichen Schäden berücksichtigt, die durch Stürze auf kopfsteingepflasterten Straßen entstehen. Die Fahrradunfälle auf dem Ostertorsteinweg sind dafür ein schlagender Beweis. Daher stimme ich dem Bausenator zu, dass Asphaltierung „der Barrierefreiheit, dem Lärmschutz und der Förderung des Radverkehrs“ dient und damit das erfüllt, was eine öffentliche Straße vorrangig leisten muss. Sie dient nicht in erster Linie der Verschönerung der Fassaden der anliegenden Häuser. Daneben ist gerade der Asphaltbelag der kleinen Nebenstraße im Viertel für mich als Geburtsspastiker häufig der einzige Weg, mich fußläufig sicher im öffentlichen Straßenraum fortzubewegen. Die sich meist in einem bemitleidenswerten Zustand befindenden Bürgersteige mit ihren verkanteten Gehwegplatten und zweckentfremdenden „Möblierungen“ sind die Aufforderung zum Stürzen, der ich gern zu entgehen suche. Daher benutze nicht allein ich lieber die asphaltierte Fahrbahn, was die übrigen Verkehrsteilnehmer nach meinen bisherigen Erfahrungen anstandslos goutieren. MATTHIAS J. WEINERT, Bremen

Nicht besonders christlich

betr.: „Motschmann gegen Ehe für alle“, taz.bremen vom 30. 6. 17

Die Bremer CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Motschmann meint also, dass sie gegen einen Gesetzentwurf zur Gleichstellung der Ehe von homo- und heterosexuellen Paaren stimmen muss, weil er angeblich der Verfassung widersprechen könnte und aufgrund des „übereilten Verfahrens“. Bereits zu Beginn dieser Legislaturperiode wurde ein ähnlicher Entwurf von der parlamentarischen Opposition zur Abstimmung gestellt. Wenn man/frau sich einem Problem nicht stellt, dann ist es damit keinesfalls erledigt. Besonders christlich kann man ein solches Verhalten nicht nennen. Seinerzeit hatte Motschmann auch gegen die Frauen-Quote gestimmt. Selber wurde sie in der Bremer CDU immer hofiert für Posten und Mandate und war somit nicht auf die Quote angewiesen. Da loben wir uns doch den MdB Hans-Christian Ströbele für seine Leistungen in 21 Jahren im Bundestag. KLAUS JÜRGEN LEWIN, Bremen