Schleifen für die Hoffnung

Nana Nyantakyi wurde zur Juniorbotschafterin der Hilfsorganisation Unicef gekürt. Für Kinder im Tsunamigebiet nähte und verkaufte die Schülerin unzählige Ansteckschleifen

Nana Yaa Nyantakyi ist die Unicef „Juniorbotschafterin 2005“. Am 6. Juni wurde die Schülerin aus Leverkusen in der Frankfurter Paulskirche von Unicef mit dem „Oscar für Kinderrechte“ ausgezeichnet. Nana Yaa hatte nach dem Tsunami Hunderte weiße Ansteckschleifchen genäht und verkauft. „Ich habe die Filmbilder im Fernsehen gesehen und wollte helfen“, sagt die Elfjährige. Ihr Vorbild waren die Aidsschleifen. Die Farbe Weiß stehe im Buddhismus für Trauer und Hoffnung, so das Mädchen. Das von Nana gesammelte Geld geht an das Unicef-Projekt „Schule in der Kiste“. Mit den Spenden werden mobile Klassenräume für die Tsunami-Opfer bereitgestellt, damit die Kinder wieder in die Schule gehen können. Nanas Sammeldose ist schon „ganz voll und schwer“, sagt sie. Hilfe beim Schleifen basteln bekommt das Mädchen von Freunden und deren Müttern. „Wer mitmachen will, soll sich bei mir melden“, sagt Nana. Sie will die Aktion auf jeden Fall fortführen, auch wenn sie nicht mehr Juniorbotschafterin ist. Am 24. September von 12 bis 18 Uhr plant die Schülerin außerdem ein Fest zum Weltkindertag in Opladen. Auch dort möchte sie über Kinderrechte informieren. „Ich kann mir gut vorstellen, später mal für die Unicef zu arbeiten“, so Nana.

Ihrem Vorbild sollen laut Unicef auch andere folgen. „Kinder und Jugendliche sollen sich für ihre Rechte einsetzen – auch in Deutschland“, sagt Unicef-Sprecher Eric Mayer. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Wettbewerb. Alle Teilnehmer bis 18 Jahre können Juniorbotschafter werden. Wer eine Aktion starten will, meldet sich bei der Organisation. Eine Jury aus Kindern und Erwachsenen legt gemeinsam fest, wer den Preis bekommt. „Aktuelle Unicef-Kampagnen in diesem Jahr sind ‚Kinder und AIDS‘ und ‚Schulen für Afrika‘“, sagt Sprecher Mayer. Aber auch andere Themen seien durchaus denkbar.

Bundesweit beteiligten sich beim vergangenen Wettbewerb rund 6.500 Kinder und Jugendliche mit über 150 Aktionen. Die TeilnehmerInnen haben sich mit unter anderem mit den Themen Flutkatastrophe, Kinderhandel und der Benachteiligung von Mädchen beschäftigt. Eingesandt wurden Dokumentationen mit Fotos und Presseartikeln, Videos über die Aktionen und vieles mehr. Insgesamt haben alle Juniorbotschafter rund 126.300 EUR an Spenden gesammelt.

GESA SCHÖLGENS

Infos und Anmeldung: www.juniorbotschafter.de, juniorbotschafterin@yahoo.com