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Multinationale Konzerne
: EU-Parlament will mehr Steuertransparenz

STRASSBURG | Die Einführung neuer EU-Regeln zu mehr Steuertransparenz für multinationale Unternehmen ist einen Schritt näher gerückt. In einer ersten Abstimmung sprachen sich die Europaabgeordneten gestern für einen Gesetzesvorschlag der EU-Kommission aus. Danach sollen Konzerne mit 750 Millionen Euro Umsatz oder mehr nach Ländern aufgeschlüsselt öffentlich machen müssen, wie viel Steuern sie zahlen. Die Öffentlichkeit soll sich so ein Bild davon machen können, welcher Konzern wo wie viel Steuern zahlt.

Umstritten war unter den Abgeordneten allerdings eine Ausnahme von dieser Regel: Kann ein Unternehmen beweisen, dass die Veröffentlichung von Details seinem Geschäft schaden würde, soll es von der Publikationspflicht befreit werden. Ausnahmen von der Offenlegungspflicht sollen aber nur in dem Mitgliedstaat gelten, der sie gewährt hat, und jährlich neu beantragt werden müssen. Die Abgeordneten forderten zudem eine nachträgliche pauschale Offenlegungspflicht. Hintergrund für die Reform sind auch die „Panama Papers“. (dpa)