Rechtsextremisten kommen nicht voran

NPD 100 Neonazis protestieren in Frankfurt (Oder). Gegendemonstranten blockieren die Strecke

Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Frankfurt (Oder) gegen einen Aufzug der rechtsextremistischen NPD protestiert. In Brandenburg sei kein Platz für Nazis, sagten Finanzminister Helmuth Markov (Linke), Oberbürgermeister Martin Wilke (parteilos) und weitere Redner auf einer zentralen Kundgebung. Später blockierten rund 400 Gegendemonstranten die Route der Neonazis. Diese traten nach mehreren Stunden die Heimreise an. Nach Polizeiangaben gab es keine Zwischenfälle.

„Wir wollen in Brandenburg keine Nazis, das müssen wir immer wieder dokumentieren“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Markov auf der Kundgebung unter dem Motto „Null Toleranz für Nazis“, zu der die Stadt gemeinsam mit einem breiten Bündnis „Kein Ort für Nazis“ aufgerufen hatte. Es mache ihn krank, dass es noch immer rassistisches und antisemitisches Gedankengut gebe.

„Mit flachen, dumpfen Parolen beißen die Nazis hier auf Granit“, sagte Oberbürgermeister Wilke. Frankfurt stehe für Toleranz und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Er freue sich, dass auch Menschen aus Polen die Proteste unterstützen.

Knapp 100 Rechtsextremisten waren am Mittag zu einem Aufzug unter dem Motto „Raus aus der EU! Grenzen dicht!“ gestartet. Nachdem sie vom Bahnhof aus zunächst durch ein Vorstadtviertel gezogen waren, gelang es Gegendemonstrationen, eine Hauptstraße zu blockieren. Die Neonazis mussten auf ihrem Weg ins Stadtzentrum stoppen. An den Protesten beteiligte sich auch Markov.

Die Polizei war mit sehr starken Kräften in der Stadt präsent. Der Bahnhofsvorplatz sowie mehrere Straßen waren zeitweilig von Beamten komplett abgesperrt worden. (dapd, dpa)