Unterm Strich
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Das Schauspielhaus Zürich wird ab der Saison 2019 von zwei Deutschen geleitet: Die Intendanz teilen sich Regisseur Nicolas Stemann und Dramaturg Benjamin von Blomberg,wie das Schauspielhaus am Mittwoch mitteilte. Sie seien für fünf Jahre verpflichtet worden. Der Verwaltungsrat des Schauspielhauses wollte einen Neuanfang, wie er mitteilte: „Einerseits ermöglicht er zwei ambitionierten Theatermachern eine Weiterentwicklung ihrer künstlerischen und programmatischen Visionen und damit einen Generationswechsel auf institutioneller Ebene. Andererseits unterstützt er den Willen zur Teamarbeit und zu einer kooperativen Führung als Leitungsmodell der Zukunft.“ Eine schnelle Gratulation kam aus München, wo Stemann bei den Kammerspielen Hausregisseur und von Blomberg Chefdramaturg ist: „Ich gratuliere ihnen zu dem Schritt, gemeinsam ein Haus zu führen“, teilte Kammerspiel-Intendant Matthias Lilienthal mit. „Gute Leute bekommen gute Jobs.“ Die langjährige Intendantin und Schweizer Regisseurin Barbara Frey hatte ihren Vertrag am Schauspielhaus nicht verlängern wollen.

Die Schriftstellerin Jeannette Lander ist im Alter von 86 Jahren im brandenburgischen Nauen gestorben. Das teilte ihr Sohn Marcel Seyppel der dpa am Mittwoch mit. Lander wurde 1931 als Tochter jüdischer Auswanderer aus Polen in New York geboren, lebte seit 1960 in Berlin, die letzten Jahre im Havelland. Schon ihr erster Roman „Ein Sommer in der Woche der Itke K.“ (1971) erregte Aufmerksamkeit. Lander erhielt mehrere große Preise. Noch regulär im Buchhandel erhältlich ist der Roman „Ich, allein“ über den Neuanfang einer Frau nach ihrer Scheidung.

Der vierteilige Bilderzyklus „Birkenau“ von Gerhard Richter ist ab Anfang September in der Westeingangshalle des Reichstagsgebäudes zu sehen. Das hat der Kunstbeirat des Deutschen Bundestags beschlossen. Ausgehend von Fotografien, die im Jahr 1944 im Vernichtungslager Birkenau heimlich aufgenommen wurden, hat Richter deren Motive als Vorlage übernommen, sie in mehreren Arbeitsgängen immer wieder übermalt. Anschließend wurden von den monumentalen Gemälden gleich große Fotografien angefertigt und hinter Acrylglas versiegelt. Der Maler stellt diese dem Bundestag als Leihgabe zur Verfügung. Sie ersetzen Leuchtkästen von Sigmar Polke, die restauriert werden müssen.