Keine Statistik für Aussiedler

DÜSSELDORF taz ■ Die Polizei in NRW stellt die statistische Erfassung der Straftaten von Spätaussiedlern ein. „Wir haben festgestellt, dass diese Daten nicht aussagekräftig sind“, sagte NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) gestern in Düsseldorf.

Nachdem junge Russlanddeutsche bei der Polizei häufig durch aggressives Verhalten aufgefallen waren, wurde unter der Regie seines Vorgängers Fritz Behrens (SPD) ab Anfang 2004 versucht, die Straftaten zu erfassen. Allerdings konnten sie nicht genau ermittelt werden – bei der Vorstellung der Kriminalstatistik im März wurde Behrens dafür von Journalisten auseinander genommen.

Zwar ist die Zahl der Spätaussiedler bekannt, die dem Land im Laufe der Jahre zugewiesen wurde. Da diese Menschen jedoch von Anfang die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, weiß niemand, wie viele von ihnen noch in NRW leben. „Somit kann keine auch nur annähernd gesicherte Aussage über die Kriminalitätsbelastung von Spätaussiedlern im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen gemacht werden.“ Die Erfassung wäre somit für eine Analyse wertlos und diesen Menschen gegenüber unfair“, führte Wolf aus. NAW