Wer ehrt hier wen?

Das Musikfest verleiht seinen Preis an Marc Minkowski

bremen taz ■ Auf was ist in Bremen noch Verlass? Auf das Musikfest. Zumindest auf dessen Preisvergabe-Politik. Mit anderen Worten: Träger des diesjährigen, mit 25.000 Euro dotierten Festival-Preises ist Marc Minkowski. Damit folgt die Musikfest-Jury ihrer bisherigen Linie, große, bereits mehrfach zu früheren Musikfesten eingeladene Namen auszuzeichnen. Beispiele: John Eliot Gardiner, Gidon Kremer, Jessye Norman, Nikolaus Harnoncourt.

Natürlich verdienen alle diese Leute aufgrund ihrer Qualitäten viele Preise – genau das ist es ja, was die Auswahl so unoriginell macht. Die Preisvergabe entspricht dem Bemühen des Musikfestes, internationalen Glanz nach Bremen zu holen. Das erwartet der Bürgermeister, der gern das „besondere Festival-Fieber“ hervorhebt, dass durch die erstmalige Kooperation mit den Salzburger Festspielen zu spüren sei, das erfreut die Sponsoren, das will – aus jeweils legitimer Perspektive – der Intendant. Zum Glück gibt es noch den im Rahmen des Musikfestes vergebenen „Förderpreis Deutschlandfunk“: Den erhält dieses Jahr die russisch-amerikanische Komponistin Lera Auerbach. Damit verbunden ist ein Kompositionsauftrag für das kommende Musikfest. Die dort zu kürende Preistägerin wird übrigens Maria João Pires heißen. HB