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Unterm Strich

Bill Cosby Foto: reuters

Dutzende Frauen werfen dem US-Entertainer Bill Cosby Sexualdelikte vor. Der bisher einzige Strafprozess gegen ihn wegen sexueller Nötigung ist nun ergebnislos zu Ende gegangen. Die zwölfköpfige Jury konnte sich am Samstag nach mehrtägigen Beratungen nicht auf ein Urteil einigen. Es ging um die Frage, ob Cosby die Amerikanerin Andrea Constand 2004 sexuell missbrauchte. Die Staatsanwaltschaft kündigte umgehend an, den Fall erneut vor Gericht zu bringen. Cosby wird gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Zeugen vernommen, die den Schauspieler sexueller Übergriffe beschuldigten. Cosbys Verhältnis zu den mehr als 50 weiteren Frauen, die ihm Sexualdelikte vorwerfen, waren nicht Teil des Verfahrens. Weil diese Fälle verjährt sind, kann Cosby dafür nicht mehr strafrechtlich belangt werden. Der 79 Jahre alte TV-Komiker und Schauspieler sagte selbst nicht aus. Cosby drohten im Falle eines Schuldspruchs mehrere Jahre Haft. Er hatte mit der nach ihm benannten „Bill Cosby Show“ in den 1980er und 1990er Jahren Millionen Fans erreicht. Die durch Cosbys Gags gezeichnete Sitcom führte den Alltag der Afroamerikaner in die von Weißen beherrschte TV-Landschaft ein. Er wurde mit drei Emmys, acht Grammys und der US-Freiheitsmedaille ausgezeichnet.

Der Dirigent und Geiger Reinhard Goebel ist mit der diesjährigen Bach-Medaille der Stadt Leipzig ausgezeichnet worden. Der 64-Jährige erhielt die Ehrung am Samstag im Rahmen des Bachfestes. Kein anderer deutscher Musiker habe „einen derart hohen Einfluss auf die Entwicklung der historischen Aufführungspraxis gehabt wie Reinhard Goebel“, teilte das Bach-Archiv mit. Weltweit begeistere er „mit seinem Feuer und seiner unersättlichen Neugier Kenner wie Liebhaber, Musiker wie Zuhörer für die Klangwelt um Johann Sebastian Bach“ (1685–1750). Mit dem Ensemble Musica Antiqua Köln und dessen preisgekrönten Einspielungen habe Goebel neue Maßstäbe gesetzt. Der in Siegen geborene Musiker ist seit 2010 Professor für historische Aufführungspraxis am Mozarteum in Salzburg. Zugleich ist er weltweit als Dirigent gefragt. Die Bach-Medaille wird für besondere Verdienste um die Pflege des Erbes des Barockkomponisten verliehen. Zum Reformationsjubiläum 2017 stand das Bachfest unter dem Motto „Ein schön new Lied – Musik und Reformation“.

John G. Avildsen Foto: ap

Der amerikanische Regisseur John G. Avildsen, der mit dem Boxfilm „Rocky“ Sylvester Stallone zum Star machte, ist tot. Der Filmemacher erlag einer Krebserkrankung, er wurde 81 Jahre alt. 1977 gewann das erste Werk von „Rocky“ den Oscar für den besten Film und brachte Avildsen den Regie-Oscar ein. Der bis dahin wenig bekannte Stallone wurde in der Rolle des Boxers Rocky Balboa quasi über Nacht berühmt. Er wurde als Hauptdarsteller und Drehbuchautor für zwei Oscars nominiert. Bekannt wurde Avildsen auch durch die Inszenierung der „Karate Kid“-Trilogie (1984–1989) und durch das Actionspektakel „Inferno“ mit Jean-Claude van Damme (1999). „Ruhe in Frieden“, schrieb „Rocky“-Star Sylvester Stallone auf Instagram. „Ich bin mir sicher, dass du im Himmel bei Hits Regie führen wirst.“

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