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KUNST

KunstNoemi Molitorschaut sich in Berlins Galerien um

Eröffnung, Eröffnung: Zum fünfjährigen Bestehen und zeitgleichen Umzug an den Kreuzberger Mehringplatz eröffnet KM frisch renovierte Räume mit der Gruppenausstellung „five years changing & growing“. In Anlehnung an den neuen Standort, der zu Urzeiten schlicht „Das Rondel“ oder auch „Rondel“ mit einem „l“ hieß, beschäftigen sich 18 Künstler_innen (darunter Adriana Arroyo, Daniel Laufer und Toony Navok) mit Transformation und organischem Wachstum. Das Thema ist angelehnt an die Idee des „Stadtraums als sozialem Raum der Interaktion von Flaneuren“, die mit Werner Düttmann in Verbindung gebracht werden kann, der den Platz 1968 nach den Plänen von Hans Scharoun gestaltete und dort die Wohnmodule in ihren berüchtigten konzentrischen Kreisen anordnete. Seit gefühlt zehn Jahren unterbinden allerdings gestaffelte Bauzäune zur Sanierung des U-Bahn-Tunnels eben dieses Flanieren und Interagieren. Vor zwei Wochen begann sich der Ring der Ringe wie durch ein Wunder langsam zu entblättern, eine Rolli-Rampe ist erschienen, daneben Beete mit knallgelben Blumen – auch eine Form des organischen Wachstums (Eröffnung: Sa., 17. 6., 16–21 Uhr, Mehringplatz 8).

Derweil wächst Conglomerate TV lustig weiter. Vergangenen Sonntag feierte „Block Drei“ Premiere im Eiszeit Kino und ist seit Montag auch online zu sehen. Heimwerker-Hoschi Eth plädiert diesmal für ein Easy- access-Gewürzregal. Gewürze liebt er, denn: „they make food taste correct“. Voll korrekt ist vor allem sein Labelmaker, mit dem er seine Eigengemische beschriftet: „Thymeless(ly) Present“ wandert auf den Spice-Altar und alle sind neidisch. Neu im Block Drei ist ein Salz-Mann samt Leckstein, der in „Beneath the Salt“ Individualismuskritik mit übergriffigen Suggestionen zur Selbstberuhigung paart. Ebenfalls Newcomer: Host Hank, der in „Camp Solong: I didn’t Go“ durch den Wald stapft und darüber lamentiert, dass er seine Chance verpasst, sich auf campsolong.org zu bewerben – seriously, google it! (Block Drei: conglomerate.tv).

Als „guide for souls“ bezeichnet Elizabeth Hoak-Doe­ring ihre „psychopomps“: In der gleichnamigen Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien betrachtet die Künstlerin Oberflächenstrukturen als Transmitter, die Botschaften über Zeitschichten hinweg speichern. Mittels Frottage kopierte sie beispielsweise Wandinschriften im U-Bahnhof Gesundbrunnen, die als „Originalkopie“ auf Reispapier ausgestellt sind („The Original Cowboy“, 2016) und in einer Weiterentwicklung zum Siebdruck als abstrahierte Extrakte der Schriftbewegung mobil werden (noch bis 18. 6., Di.–So., 14–19 Uhr, Kottbusser Str. 10).

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