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Anatomy of a Murder USA 1959, R: Otto Preminger, D: James Stewart, Ben Gazzara

Eines der besten Gerichtsdramen des klassischen Hollywoods: James Stewart spielt einen Anwalt, der einen jungen Armee-Leutnant verteidigt, der den Vergewaltiger seiner Frau erschossen hat. Doch bis zum Schluss wird nicht eindeutig geklärt, ob die Frau nicht vielmehr eine Affäre mit dem Opfer hatte, es also ein Mord aus Eifersucht war. Darüber debattieren Anwalt und Staatsanwalt in diesem Drama, das fast nur aus Dialogen besteht, deren geradezu mathematische Präzision besticht. Wie ein Kontrapunkt dazu: die majestätische Musik des Jazzers Duke Ellington.

OF: So, 21.30 Uhr; Mo, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Bad Lieutnant USA 1993, R: Abel Ferrara, D: Harvey Keitel

Das Remake von Werner Herzog ist eher eine Kuriosität, dieses Original dagegen ein zutiefst katholischer Film: Harvey Keitel gibt einen Antiheiligen, korrupt, spiel- und sexsüchtig, auf grotesker Höllenfahrt. Dabei war er nie wieder so gut, und Regisseur Abel Ferrara entpuppt sich wie in keinem anderen Film als böser kleiner Bruder von Martin Scorsese.

OmU: So, 19.30 Uhr; Sa, 24. 6., 22 Uhr, B-Movie, Hamburg

She’s Beautiful When She’s Angry USA 2014, R: Mary Dore, Nancy Kennedy

Begründerinnen der modernen US-Frauenbewegung erzählen von den Kämpfen zwischen 1966 und 1971. Dieser mit Archiv­aufnahmen gespickte Film verdeutlicht, gegen welche Widerstände sich die Aktivistinnen durchsetzen mussten.

OmU: Sa, 20 Uhr, Kulturetagen/Cine K, Oldenburg

Round Midnight F 1986, R: Bertrand Tavernier, D: Dexter Gordon, François Cluzet

Für Woody Allen war er „der beste schauspielernde Nichtschauspieler aller Zeiten“: Dexter Gordon, selbst Jazzmusiker, spielt den genialen Tenorsaxofonisten Dale Turner, eine Mischung aus den realen Vorbildern Charlie Parker und Bud Powell. Er versucht 1959 in Paris seine Dämonen zu besiegen: Alkohol und Heroin. Hilfe bekommt er von einem französischen Fan. Der Film ist eine große Liebeserklärung an den amerikanischen Jazz, wie sie nur ein Franzose machen konnte.

Do, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover