Bewegung

Donnerstag, 8. Juni

Antikommunismus

Der Antikommunismus ist genuiner Bestandteil des Antisemitismus, er ergibt sich aus den Grundlagen des antisemitischen Gesellschaftsbildes und er bietet Identität und Zugehörigkeit gemäß der zentralen Ideologeme des kapitalistischen Zeitalters an: Arbeit, Gemeinschaft, Volk, starker Staat. „Kampf dem Klassenkampf“, Vortrag von Klaus Holz, 18 Uhr, neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Oranienstraße 25, 2. Stock

Frankreich

Die Sphäre des Politischen in Frankreich ist bunt und quirlig und besteht aus vielen linken Initiativen, kleinen Parteien und Zusammenschlüssen. Aber soziale Bewegungen stehen im Wahrnehmungsschatten der (Partei-)Politik, sie scheinen aus der Ebene der repräsentativen Politik ausgeschlossen. Dies hat Folgen für den politischen Diskurs. „Soziale Bewegungen in Frankreich im Wahljahr“, Diskussion mit Lucile Gemahling, 19 Uhr, Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung, Sebastianstraße 21. Anmeldung: puhlmann@bildungswerk-boell.de

Freitag, 9. Juni

Afrika-Partnerschaftskonferenz

Bayer und andere Profiteure sowie verantwortliche Institutionen, die unter anderem für die Zerstörung der bäuerlichen Landwirtschaft in Afrika verantwortlich sind, werden auf dem Drahtesel besucht. Dabei gibt es Hintergrundinfos. „Tour pour L’Afrique – Visitez les profiteurs! Fahrradrallye gegen die ‚G-20-Afrika Konferenz‘“, 16 Uhr, Start vor Bayer, Müllerstraße 178. Zwischenstopps: Rewe, Deutsche Bank und KfW, H&M, Gedenktafel zur Erinnerung an die Afrika-Konferenz 1884/85, BMZ. Ziel: Oranienplatz

Festung Europa

Der Film „Les Sauteurs – Those who jump“ (2016) wird in Anwesenheit von Koregisseur Abou Baker Sidibé gezeigt. Er filmte 14 Monate im Camp auf der marokkanischen Seite vor Melilla, der spanischen Enklave auf dem marokkanischem Festland, vor dem Grenzzaun nach Spanien. Dabei dokumentierte er seinen und den Alltag der Geflüchteten, ihre Selbstorganisation, ihre erfolglosen Versuche und die erfolgreiche Erstürmung des unüberwindbar erscheinenden Grenzzauns. Sprachen: Bambara, Französisch, Untertitel Englisch. „Videokundgebung auf dem Oranienplatz – umsonst und draußen“, 20.30 Uhr, Oranienplatz

Samstag, 10. Juni

Aktivismus

2017 ist ein politisch spannendes Aktionsjahr. Mit den Aktionen von Ende Gelände sind Veränderungen für Klimaschutz wieder greifbar, mit dem G-20-Gipfel steht ein Megaevent vor der Tür und der Rechtsruck in der Gesellschaft bringt immer noch zahlreich RassistInnen bundesweit auf die Straßen. Alle zwischen 16 und 26 Jahren, die sich einmischen wollen, aber noch nicht so viel Erfahrung mit Großdemonstrationen und Aktionen haben, können sich hier vorbereiten. Demo- und Aktionstraining, 9.30 Uhr, BUNDjugend Berlin, Erich-Weinert-Straße 82

Solidarität bei Repression

Die Rote Hilfe Deutschlands war schon in der Weimarer Republik eine große linke Solidaritätsorganisation, die Ende 1932 fast eine Million Mitglieder umfasste. Nach dem Verbot im Frühjahr 1933 arbeiteten viele AktivistInnen in der Illegalität weiter und sammelten Spenden für KZ-Häftlinge, verfolgte und untergetauchte AktivistInnen mussten mit illegalen Quartieren versorgt oder heimlich über die Grenze ins Exil gebracht werden. Selbst nach der offiziellen Auflösung 1938 führten dezentrale Strukturen die Unterstützung für die Verfolgten fort. „Geschichte der Roten Hilfe“, Vortrag, 18 Uhr, Syndikat, Weisestraße 56