Falle Afghanistan

taz salon: Was tut die Bundeswehr am Hindukusch?

Seit acht Jahren kämpfen deutsche Soldaten in Afghanistan. Die Erfolgsaussichten dieses Einsatzes erscheinen zunehmend geringer. Der Versuch der Bundeswehr, den Kampfeinsatz als Nato-Verbündeter gegen die Taliban vom Stabilisierungseinsatz mit UN-Mandat zu trennen, gelingt immer weniger. Die Sicherheitslage hat sich verschlechtert. Im Dezember muss der Bundestag entscheiden, ob er den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr verlängern will. Dabei wird es weniger um das Ob gehen, als um das Wie: um die Frage also, ob noch mehr deutsche Soldaten an den Hindukusch geschickt werden sollen.

Nach Ansicht des taz-Autors Eric Chauvistré ist es höchste Zeit, eine breite öffentliche Debatte über Sinn, Zweck und Umfang des deutschen Engagements zu führen. In seinem Buch „Wir Gutkrieger“ vertritt er die These, dass sich die Bundesregierung „schleichend von ihren hochtrabenden Zielen verabschiedet hat“, die Menschenrechte, die Demokratie und den Rechtsstaat nach Afghanistan zu bringen. Übrig geblieben sei einzig die Eigensicherung der Bundeswehr – und der gesichtswahrende Rückzug.

Im taz salon wird Chauvistré mit der Militärexpertin Angelika Beer und Jan van Aken (Die Linke) diskutieren. Als damalige Verteidigungsexpertin von Bündnis 90 / Die Grünen hat sich Beer nach den Anschlägen vom 11. September 2001 für den Kampf gegen die Taliban stark gemacht. Wie bewertet sie diese Entscheidung heute?

Van Aken wiederum hat als UN-Biowaffeninspekteur dazu beitragen wollen, einen Krieg gegen den Irak zu verhindern. Sein wichtigstes Ziel als Bundestagsabgeordneter sei, die Bundeswehr aus Afghanistan herauszuholen. Es moderiert taz-Redakteur Gernot Knödler.

20 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73