Hafen schwächelt

WIRTSCHAFT Die städtischen Unternehmen HHLA und Hapag-Lloyd melden matte Tendenzen in der Krise

Im Jahr, in dem Hamburg seine Hapag-Lloyd-Anteile aufstockte, vervierfacht sich das Defizit

Die beiden größten Logistik-Unternehmen, an denen Hamburg beteiligt ist, kämpfen mit dem erneuten Schwächeln der Weltwirtschaft. Die Hamburger Hafen- und Logistik-AG (HHLA) und die Frachtreederei Hapag-Lloyd vermeldeten am Dienstag nur matte Zwischenbilanzen nach dem dritten Quartal.

Bei der HHLA hat sich der Zuwachs beim Containerumschlag abgeschwächt. 5,4 Millionen Standardcontainereinheiten bedeuten zwar ein Plus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum Halbjahr hatte das Unternehmen aber noch eine Steigerung von 3,0 Prozent verzeichnet. Die Erlöse sanken von Januar bis September um 7,2 Prozent auf 847,2 Millionen Euro.

Grund für die Abschwächung sei die „weiter eingetrübte Konjunktur“, so die HHLA. Für das Gesamtjahr erwartet man nur noch einen Umschlag auf dem Vorjahresniveau von 7,1 Millionen Containereinheiten und einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro.

Auch die Containerreederei Hapag-Lloyd leidet wieder stärker unter der Schifffahrtskrise als im vorigen Jahr. In den ersten neun Monaten 2012 betrug der Konzernverlust 94 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Das ist ungefähr das Vierfache des Defizits im vergangenen Jahr. Die deutlich gestiegenen Kosten für Energie hätten für starke Belastungen gesorgt. Gegenwärtig verschärften sich zudem die Auswirkungen der Schuldenkrise im Euro-Raum, auch für das Weihnachtsgeschäft wurde eher zurückhaltend in Ostasien geordert. Handel und Industrie würden ihre Lager nicht mehr auffüllen, sondern Bestände abbauen. Damit sei die Nachfrage nach Transportdienstleistungen gesunken.

Die HHLA gehörte bis 2007 vollständig Hamburg, dann wurden 30 Prozent der Aktien verkauft. Bei Hapag-Lloyd ist Hamburg seit März dieses Jahres mit 39,6 Prozent größter Anteilseigner. SMV