Verzahnt gegen Terror

UN und Interpol beschließen engere Kooperation

BERLIN afp ■ Zum Abschluss der Generalversammlung von Interpol in Berlin hat Bundesinnenminister Otto Schily die künftige engere Zusammenarbeit zwischen Interpol und UNO begrüßt. Interpol will die UN-Sicherheitsratsliste der Terrorverdächtigen mit ihrem eigenen weltweiten Fahndungssystem verbinden. Damit können Polizeibeamte der 182 Interpol-Staaten sofort elektronisch abfragen, wer von der UN als terrorverdächtig eingestuft ist.

Die 1923 gegründete Interpol mit Sitz in Lyon ist nach der UNO die zweitgrößte multilaterale Organisation der Welt. Schily wies zudem darauf hin, dass Interpol eine Datenbank einrichten will, damit Tote und Vermisste bei Großkatastrophen wie den Tsunami-Flutwellen in Südasien künftig schneller identifiziert werden können. Die Datenbank soll bei Interpol angesiedelt werden, ähnlich wie Einrichtungen zur weltweiten Fahndung nach Kriminellen, Fahrzeugen oder Dokumenten. In den Wochen nach dem Tsunami hatte es Probleme bei der Koordination der Identifizierungsteams gegeben.