Viel Geld für die Umwelt am Fehmarnbelt

NATURSCHUTZ Grüner Umweltminister Habeck verlangt Kompensation für Tunnel in der Ostsee

Einen millionenschweren Ausgleich für den Bau eines Tunnels im Fehmarnbelt hat Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) verlangt. Das Projekt sei „ein dauerhafter erheblicher Eingriff in die Natur“ und müsse ökologisch ebenso ausgeglichen werden wie beispielsweise die Verlegung von Stromkabeln im Wattenmeer. Weil Meeresumwelt aber nicht so einfach neu hergestellt werden kann, müsste die Kompensation wohl in Geld erfolgen. Einen Betrag kann das Umweltministerium noch nicht nennen. Erfahrungswerte bei anderen Großprojekten lassen allerdings eine Summe von deutlich mehr als zehn Millionen Euro realistisch erscheinen.

Nach Ansicht der dänischen Realisierungsgesellschaft Femern A/S handele es sich bei der Querung nur um einen vorübergehenden Eingriff. Die an Land vorgefertigten Tunnelelemente sollen in einem Graben im Meeresgrund der Ostsee versenkt und dieser wieder zugeschüttet werden. Deshalb müsse eine Kompensation nach einem niedrigeren Faktor ermittelt werden. Allerdings sitzt das Ministerium als Genehmigungsbehörde am längeren Hebel.

Das sei aber „keine Verhinderungs- oder Verzögerungsplanung“, beteuert Habeck. Es sei sein Job, „darauf zu achten, dass bei großen Strukturprojekten Natur- und Umweltbelange berücksichtigt werden“. Dass Femern A/S „eine Billig-Querung gegen Mensch und Natur plant“, so Habeck, „kann ich mir gar nicht vorstellen“. SMV