Wanted: Schöffen

JUSTIZ Senator Heilmann sucht Berliner, die in Strafprozessen Laienrichter werden

Um mögliche Zwangsverpflichtungen zu vermeiden, wirbt Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) unter BerlinerInnen dafür, sich als Schöffen zu bewerben – also als Laienrichter in Strafprozessen. Laut Gesetz kann jeder gesunde Deutsche zwischen 25 und 69 Jahren, bei dem keine Vorstrafe von mehr als sechs Monaten vermerkt ist, für einen der 6.000 Schöffenposten herangezogen werden. Die Ausgewählten sind dann über fünf Jahre im Schnitt je einmal pro Monat im Landgericht in Moabit im Einsatz. Wer sich sträubt, riskiert 500 Euro Ordnungsgeld.

„Wir wollen gerade niemanden zwangsverpflichten“, sagte Heilmann. Für ihr Amt bekommen die Schöffen mindestens 5 Euro pro Stunde. Gewählt werden sie nicht von der Verwaltung, sondern von den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen. Um eine echte Auswahl für die 6.000 Plätze zu haben, strebt Heilmann 11.000 Bewerbungen an. STA