Vom Aussterben bedroht

PRINTMEDIEN Deutschland kriegt die Zeitungskrise: Die „Frankfurter Rundschau“ ist pleite. Der Verlag sieht keine Chance mehr und meldet Insolvenz an. Das Stadtmagazin „Prinz“ wird nicht mehr gedruckt. Auch die „Financial Times Deutschland“ ist in Gefahr

FRANKFURT/MAIN/BERLIN taz | Seit Erfindung des Internets ist vom drohenden Untergang der Printzeitungen die Rede. An diesem Dienstag folgten nach jahrelangem Geraune konkrete Nachrichten in Deutschland: Der traditionsreichen Tageszeitung Frankfurter Rundschau droht das Aus. Das Druck- und Verlagshaus Frankfurt stellte beim Amtsgericht Insolvenzantrag. Im ersten Halbjahr habe es „massive Umsatzverluste im Anzeigen- und Druckgeschäft“ gegeben, weswegen die Geschäftsleitung keinen Ausweg mehr gesehen habe. Aus Sicht des Managements habe „keine Chance für ein Verlassen der Verlustzone“ bestanden. „Wesentliches Ziel“ sei aber, den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Bis Ende Januar 2013 seien die Bezüge der Beschäftigten vorerst abgesichert.

Wie der Jahreszeiten-Verlag mitteilte, wird das bisher in verschiedenen Regionen erscheinende Stadtmagazin Prinz künftig nicht mehr gedruckt am Kiosk, sondern nur noch online erscheinen. Etwa 60 Mitarbeiter sind von der Kündigung bedroht.

Auch die Mitarbeiter der Financial Times Deutschland zittern. Über das Schicksal des Gruner+Jahr-Blatts soll am 21. November entschieden werden. LKW

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