DIE STEILE THESE

Im Vatikan ist eine Papst-CD mit Liedern und Gebeten vorgestellt worden. Geht’s noch? Aber ja!

Wenn die älteste Firma der Welt ihren Kunden ein „neues“ Produkt anbietet, kann es mit dessen Aktualität so weit nicht her sein. Selbst dann nicht, wenn es sich um acht Musikstücke zeitgenössischer Komponisten handelt, denen aus dem Archiv die Stimme von Papst Benedikt XVI. beigemischt wurde. Deshalb ist die Platte keineswegs die peinliche Konzession an den Zeitgeist, für die man sie halten könnte. Denn auch auf „Alma Mater“ bleibt der Papst bei der Kernkompetenz seines Amtes: Er wird psalmodieren, verkünden, lobpreisen und erhaben aufs Heilige zielen. Rhythmischer Sprechgesang ist eben älter als Rap. Wirklich modern wäre es, übel das Böse zu dissen. So aber gilt: Get Holy or Die Tryin’.