schröder wählen
: Ein Dienst an der Linkspartei

Die sieben Linkspartei-Abgeordneten aus NRW sollten die geheime Wahl nutzen – und Gerhard Schröder wieder zum Bundeskanzler wählen. Wenn sich nach wochenlangen, erfolglosen Verhandlungen zwischen SPD, CDU, FDP und Grünen keine handlungsfähige Mehrheit im Bundestag herausbildet, könnten die Parlamentarier ihrer Partei einen Dienst erweisen und dem stillschweigenden Gründungsvater des neuen Linksbündnisses zu einer dritten Amtszeit verhelfen. Schröder wäre für die Linken die beste Wahl. Der Basta-Kanzler und Sonntagsrunden-Held ist die personifizierte Gewähr, dass linke Oppositionsparteien wie WASG und PDS weiter eine Existenzberechtigung haben.

KOMMENTAR VONMARTIN TEIGELER

Ohne Gerhard Schröders Agenda 2010 gäbe es keine WASG, kein Linksbündnis und erst recht keine Abgeordnetenmandate für die Linken. Basta. Der eine sagt so, der andere sagt so, aber gerade in NRW schaffte die Linkspartei nur den (immer noch knappen) Sprung über die 5-Prozent-Hürde, weil sie sich an einer in die strategische Mitte vorgerückten SPD so abarbeiten konnte.

Treffenderweise hat die historische Entscheidung der Sozialdemokraten für eine Modernisierung des Sozialstaats dafür gesorgt, dass links von der linken Volkspartei politisches Leben entstanden ist, das der SPD noch sehr nützlich sein könnte. Sozialdemokraten, Sozialisten und Linkspartei-Aktivisten brauchen einander. So oder so.

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