Reue?

Töten für einen Vorsprung auf der Karriereleiter? Wieso nicht? Blöd nur, dass das menschliche Gewissen im Unbewussten verankert ist und Shakespeares tragische Figur Lady Macbeth aus unterdrücktem Leid im Schlaf zu wandeln beginnt, wie das Gemälde (Foto) vom schweizerischen Historienmaler Johann Heinrich Füssli zeigt. Weil dann auch noch Wahnsinn und Freitod folgen, könnte man meinen, Shakespeare sei damit schon vor 400 Jahren die Abschreckung vor Habgier und Verrat gelungen. In der Realität erweisen sich diese aber leider als zeitübergreifende Themen. Das Kreuzberger Theater Maske & Mantel traut sich an die Inszenierung des Klassikers in einem winzigen Raum in der Waldemarstraße heran. Unter der Regie von Theaterleiterin Waltraud Boll zeigt der große Stoff jedoch auch in der Remise seine tiefgehende Wirkung.

■ Waldemarstr. 39, Sonntag, 19 Uhr, 14/8 €