„Es gibt keine Planzahlen“

RTL muss sparen. Wie viele Jobs auf dem Spiel stehen, bleibt weiter unklar. Schäferkordt beruhigt die Gemüter

RTL zieht 2008 von den Kölner Außenbezirken in die alten Messehallen direkt am Rhein. Fragt sich nur, wer von den aktuell 1.200 MitarbeiterInnen dann noch dabei ist: Nach nicht gerade üppigem Halbjahresergebnis (Werbeerlöse minus 4,4 Prozent) muss die neue RTL-Chefin Anke Schäferkordt sparen und den Quotenmarktführer im deutschen Privat-TV der nicht mehr ganz so bunten Fernsehwelt anpassen. Am Donnerstagnachmittag wurden die MitarbeiterInnen informiert. Fragen an RTL-Betriebsratschef Stefan Sporn.

taz: Herr Sporn, wie war die Stimmung, nachdem ja über Entlassungen im dreistelligen Bereich spekuliert wurde?

Stefan Sporn: Am Anfang natürlich sehr angespannt, wegen der diversen kursierenden Zahlen. Da herrschte auch Angst. Zum Ende war das Ganze aber deutlich gelöster – die Versammlung endete mit Beifall.

Für Anke Schäferkordt?

Ja, ihre Botschaft ist angekommen. Auch durch die Art, wie sie mit den Leuten gesprochen hat. Man muss als Geschäftsleitung nicht zwingend so mit seinen Mitarbeitern kommunizieren.

Und wie lautete ihre nicht ganz so frohe Botschaft?

Das Unternehmen, seine Prozesse und Strukturen müssen überprüft werden. Und am Ende kann es es auch dazu kommen, dass Arbeitsplätze wegfallen.

Wie viele denn nun?

Es gibt keine Planzahlen. Und ich glaube das Frau Schäferkordt auch. Ich sehe keine Anzeichen, dass es irgendwo eine wie auch immer geartete Gesamtvorgabe – minus x Prozent oder so und so viel hundert Stellen – gibt.

Was bedeutet der Kurs des Haupthauses für die anderen Kinder der RTL-Senderfamilie?

Da müssen wir sehr differenziert hinschauen. Alle Kölner RTL-Unternehmen ziehen ja 2008 zusammen in die alte Messe. Das ist ein Großprojekt, und da wird jedes Haus das ein oder andere überprüfen. INTERVIEW: STG