Kein Konsens über liberale Juden

BERLIN/HALLE epd ■ Im Streit um die Beteiligung einer liberalen Gemeinde in Halle an staatlichen Zuschüssen hat der Zentralrat der Juden in Deutschland gestern alle Einigungsversuche für gescheitert erklärt. Der zur Unterstützung verpflichtete Landesverband der jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt sei von seiner „sachlich nicht begründbaren Blockadehaltung“ nicht abzubringen gewesen, bedauerte der Generalsekretär des Zentralrates, Stephan Kramer. Damit stellt sich der Zentralrat erstmals öffentlich gegen die eigene Mitgliedsorganisation. Der Zentralrat werde nun der Landesregierung empfehlen, der Synagogengemeinde die ihr zustehenden Zuschüsse aus dem Staatsvertrag direkt auszuzahlen. Als Betrag hierfür schlage er eine Summe von 7.500 Euro monatlich vor, sagte Kramer. Hinzu sollte ab 2006 als Ausgleich für die aus den vergangenen Jahren bereits aufgelaufenen Forderungen ein monatlicher Betrag von bis zu 15.000 Euro kommen, so der Generalsekretär.