frühpensionierte pauker
: Nicht sparen

Weder Sabbatjahr noch lange Ferien bringen Erholung: Der Durchschnittslehrer ist bereits Ende 50 ein Wrack – körperlich wie seelisch. Schuld sind nicht allein die Krach schlagenden Schüler oder fehlende Pausenräume. Doch die Summe der Belastungen über Jahre hinweg reicht aus, um krank zu machen. In Zukunft droht sogar noch eine Verschärfung des Desasters. Unlängst teilte Schulministerin Barbara Sommer (CDU) mit, bis zum Jahr 2010 fehlten etwa 4.500 Pauker. Folglich erhöht sich der Druck auf den Einzelnen. Außerdem müssten in den nächsten fünf Jahren rund 41.000 neue Pädagogen eingestellt werden, da etliche in Pension gehen. Dabei herrscht in Nordrhein-Westfalen ein akuter Mangel an Bewerbern.

KOMMENTAR VON GESA SCHÖLGENS

Miserable Bedingungen in den Schulen, starre Lehrpläne und fehlende Gesundheitsförderung sorgen nicht dafür, dass sich mehr Abiturienten für den Lehrerberuf begeistern. Im Gegenteil. Kaum ein anderer Job bringt soviel Frustration und Desillusion mit sich. Deswegen darf die Landesregierung nicht beim arbeitsmedizinischen Dienst für LehrerInnen sparen.

Eine Ideallösung ist nicht in Sicht. Um den Lehrermangel zu bekämpfen, will Ministerin Sommer Grundschullehrer für einen Wechsel an die unterbesetzten Hauptschulen gewinnen und mehr Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium heranziehen. Darunter leidet nicht nur die Qualität des Unterrichts: Ohne spezielle Ausbildung werden diese Behelfspauker den Strapazen noch weniger gewachsen sein.