unterm strich
:

Es pottert mal wieder: Eine Woche vor Erscheinen des sechsten „Harry Potter“-Bandes in deutscher Sprache läuft der Druck im ostthüringischen Pößneck auf Hochtouren, meldet die dpa. Ende der ersten Oktoberwoche soll es so weit sein: „Dann werden annähernd 70 Lastkraftwagen mit Potter-Büchern das Fabrikgelände der Druckerei GGP Media verlassen haben“, sagte ein Sprecher der Bertelsmann- Tochter Arvato. Das Buch erscheint am 1. Oktober. Die Pößnecker Firma, einst größte Druckerei der DDR, gehört seit 15 Jahren zur Arvato AG (Gütersloh). Sie druckt einen wesentlichen Teil von „Harry Potter und der Halbblutprinz“. Auch in Nordfriesland und Baden-Württemberg läuft der Bestseller vom Band. Bislang sind mehr als 30 Lastzüge mit „Potter“-Büchern in Pößneck gestartet. Sie brachten die druckfrischen Exemplare zu Auslieferungslagern in Stuttgart, Bad Hersfeld und Gütersloh. Joanne K. Rowlings neues Werk, am 16. Juli in der englischen Ausgabe unter dem Titel „Harry Potter and the Half-Blood Prince“ erschienen, hatte weltweit Verkaufsrekorde erzielt und war auch in Deutschland ein Bestseller geworden. Kein Prophet braucht man zu sein, um sehen zu können, dass der deutschen Übersetzung das gleiche Schicksal widerfahren wird.

Der in Berlin lebende Journalist Arno Orzessek hat am Freitag als erster Autor den Uwe-Johnson- Förderpreis erhalten. Der gebürtige Osnabrücker nahm die mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung zum Abschluss der diesjährigen Uwe-Johnson-Tage in Neubrandenburg entgegen. Mit dem Preis will die Mecklenburgische Literaturgesellschaft (MLG) künftig alle zwei Jahre junge Autoren würdigen, deren Literatur Bezugspunkte zum Werk des Schriftstellers Uwe Johnson (1934–1984) hat. Arno Orzesseks Roman „Schattauers Tochter“ war unter elf Debüts ausgewählt worden. In dem 650 Seiten langen Roman schildert Orzessek die Zeit der Widersprüche in der deutschen Geschichte von den 30er- bis in die 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Handlung spielt in beiden Teilen Deutschlands sowie in Masuren. Mit der Auszeichnung endeten die Uwe-Johnson-Tage 2005, die sich mit dem Jahr 1968 und den Utopien von Uwe Johnson befassten.