„Touchdown“ für Inklusion

Kultur An einer Ausstellung über die Geschichte des Down-Syndroms haben Betroffene mitgewirkt

Die Bremer „Galerie im Park“ zeigt von Sonntag an eine kulturhistorische Ausstellung über das Down-Syndrom. Erstmals wirken dabei Betroffene als Experten in eigener Sache mit. Die Schau unter dem Titel „Touchdown“ beschäftigt sich mit der Geschichte und der Entdeckung des Down-Syndroms sowie mit den Lebensverhältnissen der Betroffenen.

Rund 100 Exponate aus Archäologie, Zeitgeschichte, Medizin, Genetik, Film und bildender Kunst geben auf knapp 300 Quadratmetern einen umfassenden Überblick über die Erforschung des Down-Syndroms sowie die Sicht der Betroffenen. Menschen mit Down-Syndrom haben an der Ausstellung aktiv mitgearbeitet. Sie haben unter anderem Texte geschrieben, in denen sie über ihre Lebenswelt berichten.

So geht die Wanderausstellung, die bis zum 27. August zu sehen ist, zum Beispiel den Fragen nach, ob Menschen mit Down-Syndrom wählen, heiraten oder Autofahren dürfen. Auch das dunkle Kapitel der gezielten Ermordung von Menschen mit Down-Syndrom während der Zeit des Nationalsozialismus wird beleuchtet.

„In der Ausstellung werden selbstbewusste und emanzipierte Leute mit Down-Syndrom gezeigt“, betonte Kuratorin Katja de Braganca. Sie treten auch als Wissensvermittler auf, indem sie ab dem 28. Mai jeweils sonntags ab 15 Uhr im Tandem mit Führern der „Galerie im Park“ Besucher durch die Schau begleiten.

Die Wandtexte sind in klarer, einfacher Sprache gehalten. Erstmals werde durch das Projekt mit seiner etwa dreijährigen Vorbereitungszeit die Geschichte von Menschen mit Down-Syndrom aufgeschrieben, ergänzte Ausstellungsleiterin Henriette Pleiger. In Deutschland leben etwa 50.000 Menschen mit Down-Syndrom, weltweit sind es nach Schätzungen rund fünf Millionen. (epd)

Eröffnung am 14. Mai, 15 Uhr; bis 27. August, Galerie im Park