USA

Welchen Grundsätzen folgt die Außenpolitik von Präsident Donald Trump – und wer kann seine Politik des äußersten Risikos stoppen?

Trump lobt sich selbst

100 Tage Bei seiner Nordkorea-Politik hält er sich bedeckt

HARRISBURG/WASHINGTON/SEOUL dpa/AP | Trotz Kritik und schlechten Umfragewerten hat sich US-Präsident Donald Trump für seine ersten 100 Tage im Amt ein durchweg positives Zeugnis ausgestellt. Seine Regierung habe ein Wahlversprechen nach dem anderen eingelöst, sagte er am Wochenende bei einer Kundgebung in Harrisburg. Er sprach von einem „historischen Fortschritt“.

Trump hatte sich bewusst dafür entschieden, an seinem 100. Amtstag eine Großveranstaltung vor tausenden Anhängern abzuhalten und dem Galadinner der Hauptstadtpresse fernzubleiben. Er warf den Medien vor, die Bilanz über seine ersten Wochen absichtlich zu verzerren und nur schlecht über ihn zu berichten.

„Ich bin davon überzeugt, dass die ersten 100 Tage meiner Regierung die schier erfolgreichsten in der Geschichte unseres Landes waren“, sagte Trump in seiner wöchentlichen Ansprache, die im Radio und Internet veröffentlicht wird. In nur 14 Wochen habe seine Regierung einen „fundamentalen Wandel“ nach Washington gebracht.

Doch die Bilanz von Trumps ersten Wochen fällt schlecht aus. Wichtige Vorhaben des Republikaners – die Abschaffung der Gesundheitsversorgung Obamacare und ein Einreiseverbot – scheiterten bislang. Die Finanzierung der Mauer an der Grenze zu Mexiko, seinem Prestigeobjekt, ist unklar. Die zahlreichen Dekrete, die er unterzeichnete, enthalten in vielen Fällen nur Prüfaufträge an die Ministerien.

Am Samstag kam es landesweit erneut zu Protesten gegen Trumps Politik. In Washington gingen mehrere zehntausend Menschen bei einem „Marsch für das Klima“ gegen seine Energiepolitik auf die Straße. Sie zogen vom Kapitol bis zum Weißen Haus und skandierten Forderungen nach mehr Klimaschutz. Neben der Hauptveranstaltung in Washington gab es nach Angaben der Organisatoren in rund 300 weiteren Städten in den USA ähnliche Proteste.

Unterdessen warnte Trump vor den Folgen einer Weiterentwicklung des nordkoreanischen Raketenprogramms. „Wir können das nicht zulassen“, sagte er in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders CBS. Zu seinem künftigen Kurs gegenüber Nordkorea hielt sich Trump bedeckt. „Wir sollten nicht alle unsere Schritte ankündigen. Es ist ein Schachspiel. Ich will nicht, dass Leute wissen, wie meine Gedankengänge aussehen.“

Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea waren in den vergangenen Wochen dramatisch gestiegen. Beide Seiten tauschten Kriegsdrohungen aus, die USA versuchten Nordkoreas wichtigen Handelspartner China auf einen schärferen Sanktionskurs gegen Nordkorea einzuschwören. Doch die Regierung in Pjöngjang zeigte sich unbeeindruckt.