Der Sturm und das Hochwasser

Vorläufige Bilanz: Nach Hurrikan „Rita“ haben die Rettungsteams im US-Bundesstaat Louisiana gestern mit der Suche nach hunderten Menschen begonnen, die in ihren Häusern vom Hochwasser eingeschlossen wurden. „Rita“ war am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von knapp 200 Kilometern pro Stunde und schwerem Regen über Louisiana und Texas hinweggefegt. Der Sturm richtete in kleineren Städten schwere Schäden an, verschonte die texanische Großstadt Houston aber weitgehend. In Mississippi starb ein Mensch durch einen Tornado, der durch „Rita“ entstanden war. Mindestens drei Ölraffinerien und eine zentrale Gasförderanlage wurden beschädigt. Insgesamt wird der Schaden durch „Rita“ auf rund sechs Milliarden Dollar geschätzt und fällt damit geringer aus als befürchtet. Mit Booten und Hubschraubern suchten die Retter im Süden Louisianas nach Menschen, die von Wassermassen eingeschlossen waren. Sie wurden aus überfluteten Häusern oder von Dächern geborgen. Die Retter kämpften hier gegen noch immer starke Winde, die die Fluten weiter landeinwärts drückten.

Besorgte Behörden: In Texas waren vor dem herannahenden Sturm „Rita“ nahezu drei Millionen Menschen ins Hinterland geflohen, sodass viele der betroffenen Regionen praktisch menschenleer waren. Die Behörden forderten die Betroffenen nun auf, ihre Rückkehr nicht zu überstürzen. Man will verhindern, dass es erneut zu Staus kommt und das Benzin noch knapper wird.

Bushs Auftritt: Diesmal wollte US-Präsident Bush es richtig machen: War „Katrina“ für ihn zum Desaster geworden, weil er erst spät ins Katastrophengebiet flog, so wollte er jetzt einen ordentlichen Auftritt als Krisenpräsident hinlegen. Am Freitag klappte es allerdings schon wieder nicht. Bush musste eine Reise ins westtexanische San Antonio absagen, weil die dortigen Rettungskräfte verlegt wurden. Also flog er in ein Kontrollzentrum nach Colorado Springs, um sich zu informieren – 1.600 Kilometer vom Katastrophengebiet entfernt, aber umgeben von Monitoren und Projektoren. RTR, AP