Streitobjekt „Marrakesch“

Eigentlich sollte er nur die Kritiker verstummen lassen, die der Volkswagen AG seit Jahren vorwerfen, den Trend zu Geländewagen völlig verschlafen zu haben. Inzwischen ist der Marrakesch darüber hinaus zu einem vielfachen Prüfstein geworden. Der Geländewagen auf Golf-Basis soll nicht nur hierzulande den Absatz ankurbeln, sondern auch den US-Markt für die Wolfsburger erobern. Nicht ganz einfach: Denn aufgrund des hohen Eurokurses haben die Produktionskosten ein besonderes Gewicht. Zwei Jahre lang bastelte VW vergeblich an einem Konzept. Erst VW-Markenchef Wolfgang Bernhard gelang mit einer Produktklausur, woran schon niemand mehr zu glauben gewagt hatte: Designer, Entwickler, Produktionsleute, Qualitätssicherer und Verkäufer kamen gemeinsam auf Kosteneinsparungen von 2.000 Euro. Etwa 3.000, so hatte Konzernchef Bernd Pischetsrieder vorgegeben, müssten es insgesamt werden. Die letzten 1.000 Euro sollen nun über Kürzungen beim Personal rausgeholt werden. Am einfachsten wäre das im portugiesischen Werk Palmela mit seinem niedrigen Tarif. Soll die Produktion in Wolfsburg bleiben, muss der Betriebsrat bis heute entsprechenden Einschnitten zustimmen. BW