Nordpol: Machtvakuum

Die Wahl vorbei und alle Fragen offen: Gerade weil es noch keine Antworten gibt, haben Statements und Empfehlungen Hochkonjunktur. Wie soll das momentane Machtvakuum gefüllt werden? Die taz nord horcht sich um.

Es ist nicht immer ratsam, Empfehlungen abzugeben. Wer nach den Verhandlungen etwas geworden sein will, hält – quasi als Verbeugung vor dem Wähler – mit eindeutigen Voten hinterm Berg. Bleibt das Problem: Wie sich dann selbst empfehlen? Das ist die Stunde der Leisetreter, und wenn jemand deren Handwerk versteht, so ist das Friedbert Pflüger: Der niedersächsiche CDU-Listen-Anführer hat erst einmal den Polen gratuliert. Zu ihrer Wahl und „der neuen Mehrheit aus PIS und PO“. Wo Pis und Po regieren, da könne er, Pflüger, sich eine „gute Zusammenarbeit“ vorstellen. Klingt das nicht staatsmännisch? Außenminister wäre in der Tat ein Amt, das der umtriebige Pflüger sich zuzutrauen durchaus in der Lage sein könnte. Voraussetzung wäre natürlich, dass nicht Merkel, sondern Schäuble… Aber das hat Friedbert Pflüger wirklich nicht gesagt. Ganz, ganz sicher nicht.