Unterm Strich
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Die deutsche Regisseurin und Produzentin Maren Ade, deren Tragikomödie „Toni Erdmann“ 2016 für eine Palme in Cannes nominiert war, ist dieses Jahr Jurymitglied beim Filmfestival von Cannes. „Toni Erdmann“ ging dort vergangenes Jahr trotz Lobes von Filmkritikern leer aus. Bei der Vergabe der Auszeichnungen des 70. Cannes-Festivals am 28. Mai hat Ade diesmal Mitspracherecht. Neben ihr sitzen in der neunköpfigen Jury der italienische Regisseur Paolo Sorrentino, US-Schauspieler Will Smith, der südkoreanische Autorenfilmer Park Chan-wook, die amerikanische Schauspielerin Jessica Chastain, die chinesische Schauspielerin Fan Bingbing und aus Frankreich die Schauspielerin Agnès Jaoui und der Komponist Gabriel Yared. Den Vorsitz der Jury übernimmt der spanische Regisseur Pedro Almodóvar. Die Filmfestspiele von Cannes werden in diesem Jahr vom 17. bis 28. Mai laufen.

Wenn Berlin nicht will, freut sich – ja, das ist jetzt die Frage. Das Projekt „House of Jazz“ von Startrompeter Till Brönner könnte jetzt bundesweit ausgeschrieben werden. Brönner hatte nach Absprache mit dem früheren Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) eine Summe von 12,5 Millionen Euro für die Umsetzung seines Projekts in Berlin bewilligt bekommen. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) möchte dieses Geld jedoch nicht annehmen oder eine Umwidmung zugunsten eines „Hauses für die Basiskultur“ erwirken. Mit einer Ausschreibung könne sich „jede Kommune in Deutschland darum bewerben. Das wäre eine charmante Lösung“, sagte der SPD-Haushaltsexperte im Bundestag, Johannes Kahrs. Interesse hat bereits die Musikstadt Weimar signalisiert. Voraussetzung für die Bewerbungen sei ein geeignetes Gebäude und entsprechende finanzielle Beteiligung. Auch müsse Till Brönner zustimmen, der seit Jahren für das Projekt kämpfe.

Bahn als Schiff: Die Theatergruppe „Das Letzte Kleinod“ aus Bremerhaven widmet sich in ihrem Stück der Geschichte der ersten deutschen Atlantikexpedition des Forschungsschiffs „Meteor“ von 1925 bis 1927. Nach der Premiere am 11. Mai auf dem Gelände des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven gehen sie mit dem Stück auf Tournee – mit drei Eisenbahnwaggons als mobile Bühne.