Meister ohne Meisterschaft

Nachdem es im Februar in der ägyptischen Hafenstadt Port Said zur Katastrophe kam, war an Fußball nicht mehr zu denken. Nach Schlusspfiff des Ligaspiels zwischen dem Heimteam Al-Masry und dem erfolgreichsten Klub des Kontinents Al-Ahly Kairo stürmten bewaffnete Angreifer, vermutlich Anhänger des kurz zuvor gestürzten Präsidenten Mubarak, den Block der mitgereisten Fans aus Kairo, 74 Menschen starben, fast 1.000 wurden verletzt. Seitdem ruht in Ägypten der Spielbetrieb. Dennoch gewann der Klub am Samstag zum siebten Mal die afrikanische Champions League. Im Final-Rückspiel bei Titelverteidiger Esperance Tunis siegte Al Ahly mit 2:1 und sicherte sich damit die Trophäe. Mohammed Nagui und Walid Soliman erzielten die Tore für den Klub, der seit Februar nur 15 Pflichtspiele bestritt. Im Hinspiel in Alexandria hatten sich beide Vereine mit 1:1 getrennt. Es war erst das zweite Spiel vor Zuschauern in Ägypten seit den Februar-Ereignissen. Ein Neustart der ägyptischen Liga ist noch nicht absehbar, aber auf Al Ahly warten nun weitere Pflichtspiele. Als Afrikas Vertreter wird der Klub im Dezember an der Klub-Weltmeisterschaft in Japan teilnehmen.