Unterm Strich
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Die Türen der renovierten Berliner Staatsoper Unter den Linden öffnen sich im Herbst nur kurzzeitig: Den regulären Betrieb wird die Oper erst am 7. Dezember wieder aufnehmen. Zwar soll es wie geplant am 3. Oktober eine offizielle Eröffnung geben. Nach dem Präludium bis zum 8. Oktober müssen sich Opernfans dann aber weitere zwei Monate gedulden. Insgesamt hat die Renovierung schon jetzt drei Jahre länger gedauert als geplant und war mit rund 400 Millionen Euro statt 239 Millionen Euro auch deutlich teurer als ursprünglich angekündigt.

Und noch mehr Musik aus Berlin: Der Startrompeter Till Brönner hält weiterhin an seiner Idee für ein „House of Jazz“in der Hauptstadt fest. Im Interview mit dem Tagesspiegelhat Brönner den Kultursenator Klaus Lederer (Linke) zu einem Gespräch aufgefordert. Die Pläne von Lederer für den Standort „Alte Münze“ in Berlin-Mitte ständen nicht im Widerspruch zu seinem Vorhaben, meint Brönner. In dem von der Berliner Immobiliendienstleister BIM bewirtschaften Standort gäbe es etwa dreimal so viel Fläche, wie für sein Projekt benötigt würde. In Absprache mit dem früheren Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) wollte Brönner die Alte Münze in der Nähe des Roten Rathauses zu einer zentralen Spielstätte für den Jazz ausbauen, dafür wurden vom Bund Ende vergangen Jahres 12,5 Millionen Eurobewilligt. Lederer kündigte an, sich für eine andere Verwendung der Mittel einzusetzen. Nach Ansicht des Kultursenators sollte besser ein Kultur- und Kreativhaus entstehen, in dem Jazz eine wichtige Säule neben anderen ist.

Die polnische Schriftstellerin Magdalena Tulli und die deutsche Autorin Juli Zeh erhalten in diesem Jahr den deutsch-polnischen Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung, die nach einem polnischen Sprachforscher benannt ist, wird seit 22 Jahren an Autoren verliehen, „deren Wort Ideale und Werte schafft, die Menschen, Gesellschaften und Nationen zum gemeinsamen Gespräch führen“. Zeh behandelt in ihren Romanen besonders die Folgen der Globalisierung. Tulli ist literarische Übersetzerin und gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen in Polen.