Bürger halten der Kunst die Stange

Stadt Onlinepetition für Veranschaulichung des Museums der Moderne

Eine Onlinepetition will die Debatte über den Entwurf für das künftige Berliner Museum der Moderne am Kulturforum neu beleben und versachlichen. Ziel der Petition auf change.org ist unter anderem, die Dimensionen des Siegerentwurfs für die Öffentlichkeit vor Ort anschaulich zu machen. So sollen die Abmessungen des geplanten „M20“, wie in der Schweiz üblich, anhand von schlanken Metallstangen für jedermann sichtbar werden. „Sie ermöglichen es den Berlinern und allen Besuchern der Stadt, einen Eindruck von den Dimensionen eines geplanten Bauvorhabens zu gewinnen“, heißt es in der bis zum Sonntag von rund 350 Menschen unterzeichneten Petition.

Über die Initiative von Kristin Feireiss vom Aedes Architekturforum hatte zuerst die Berliner Morgenpost berichtet. Die Ergebnisse der Petition sollen demnach im Juni an die Kulturstaatsministerin der Bundesregierung (und Berliner CDU-Vorsitzende) Monika Grütters sowie Berlins Senatsbaudirektorin Regula Lüscher übergeben werden. Die Kosten für das sogenannte Baugespann schätze Feireiss auf 10.000 bis 15.000 Euro. Dies sei eine Summe, die wahrscheinlich durch Crowdfunding finanziert werden könne, hieß es.

Hitzige Debatte

Nach der Vorstellung des Sie­ger­entwurfs für das Museum der Moderne im vergangenen Oktober hatte es eine hitzige Debatte über das Bauvorhaben gegeben. Kritiker verglichen den geplanten Baukörper der Schweizer Stararchitekten Herzog und de Meuron mit einem Bierzelt, einer Scheune oder der Filiale einer Supermarktkette. Auch wegen der Nähe zu international bedeutenden Bauwerken des 20. Jahrhunderts wie der Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie, aber auch der St.-Matthäus-Kirche hatte es heftige Kritik an dem Entwurf gegeben. Herzog und de Meuron haben unter anderem einen Anbau der Tate Modern in London, die Allianz-Arena in München, das Olympiastadion in Peking und die Hamburger Elbphilharmonie gebaut.

Das Museum, das die Kunst des 20. Jahrhunderts beherbergen wird, soll im Jahr 2021 oder 2022 eröffnet werden. (epd)