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Weniger Hinrichtungen

USA Arkansas plant Mehrfachhinrichtung. Insgesamt rückläufige Tendenz

BERLIN dpa | Seit mehr als 26 Jahren sitzt Bruce Earl Ward in einer Todeszelle im US-Bundesstaat Arkansas. Ende 1990 erhielt er für den Mord an einer 18-jährigen Verkäuferin in einem Gemischtwarenladen in Little Rock die Höchststrafe. Am Ostermontag, Punkt neun Uhr abends, soll sie mit einer Giftspritze vollstreckt werden.

Bis zum 27. April sind sechs weitere Hinrichtungen in Arkansas geplant. Zusammen sind das dann sieben Exekutionen in elf Tagen – das hat es in den USA seit 20 Jahren nicht gegeben. Besonders perfide: Das Haltbarkeit der Giftdosen, mit denen die Verurteilten getötet werden sollen, läuft am 1. Mai aus.

Menschenrechtsorganisationen werfen der Justiz in Arkansas nun vor, nur deswegen die Hinrichtungsserie zu organisieren – nachdem in dem US-Staat zwölf Jahre lang gar keine Exekutionen stattgefunden haben.

Die geplante Hinrichtungsserie in Arkansas widerspricht dem allgemeinen Trend in den USA. In der Todesstrafenstatistik von Amnesty für 2016 sind die USA erstmals nicht unter den fünf Ländern mit den meisten Hinrichtungen. Es gab nur 20 Hinrichtungen – so wenige wie seit 1991 nicht mehr.

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