Gauland tritt ab

AFD Vorsitzender in Brandenburg wird Andreas Kalbitz, Exchef eines rechtsextremen Vereins

Brandenburgs AfD rückt noch weiter nach rechts: Der als rechtsnational geltende Landtagsabgeordnete Andreas Kalbitz hat am Samstag auf dem Landesparteitag in Frankfurt (Oder) den Parteivorsitz von Alexander Gauland übernommen. Der 44-jährige ehemalige Fallschirmjäger war als Vizechef in der Partei und Landtagsfraktion schon lange Kronprinz von Gauland, der im Herbst in den Bundestag wechseln will.

Kalbitz erhielt 156 Stimmen der 214 anwesenden Delegierten. Sein Gegenkandidat, der Landtagsabgeordnete Sven Schröder, kam auf 43 Stimmen. Kalbitz kam damit auf 64,7 Prozent Zustimmung. Der in München geborene Verlagskaufmann war früher vorübergehend bei den „Republikanern“ und Vorsitzender eines rechtsextremen Kulturvereins.

In seiner Bewerbungsrede lehnte er eine Einordnung als Rechtsaußen der AfD ab und rief die Partei zur Geschlossenheit auf. „Dann wird sich die AfD als neue soziale Heimatpartei und als neue Volkspartei behaupten.“

Zuvor war Gauland von den rund 200 Parteimitgliedern mit großem Applaus verabschiedet worden. Er führte die märkische AfD seit Februar 2014. „Ich verabschiede mich nur in der Funktion als Landesvorsitzender von Brandenburg“, sagte der 76-Jährige. Er bleibt zunächst Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag.

Angesichts der Richtungskämpfe im AfD-Bundesvorstand hatte auch Gauland die Partei zu Einigkeit aufgerufen. „Es ist nicht zielführend, wenn plötzlich zwischen Fundamentalopposition und Realpolitik unterschieden wird – das sind zwei Facetten von Politik“, sagte er. (dpa, taz)

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