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Cocktail für eine Leiche USA 1948, R: Alfred HitchcockD: James Stewart, Farley Granger

Heute ist es ein gängiges Stilmittel, Filme in einer ungeschnittenen Aufnahme zu drehen. In den 40er-Jahren war das so noch nicht möglich, weil nach etwa zehn Minuten die Filmrolle gewechselt werden musste. Hitchcock kaschierte das durch Kameraschwenks ins Dunkle. Einen Gegenschnitt gibt es dann doch; aber Hitchcocks Kunst bestand darin, so viel Aufhebens um seinen Trick mit der vermeintlich einzigen Einstellung zu machen, dass niemand diesen Stilbruch erwartet und kaum jemand ihn bemerkt hat. Dabei geschieht er genau in dem Moment, in dem James Stewart ahnt, dass seine ehemaligen Musterstudenten Mörder sind.

Mi, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

Lampedusa auf St. Pauli D 2013/15 R: Rasmus Gerlach

80 Westafrikaner, über die italienische Insel Lampedusa nach Europa geflüchtet, stehen im Juni 2013 vor der Tür der Hamburger St.-Pauli-Kirche. Daraus entwickelte sich praktizierte Mitmenschlichkeit, die aber zu Konflikten führte und letztlich eskalierte. Dokumentarfilmer Gerlach begleitete das Projekt mit seiner Kamera.

Sa, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Wir sind Juden aus Breslau D 2016R: Karin Kaper, Dirk Szuszies

Da sitzen einige Menschen um die 90 Jahre mit einer Gruppe SchülerInnen und erzählen, wie es ihnen ergangen ist, als sie in deren Alter waren. Die Schüler sind aus Bremen und Wrocław, das früher Breslau hieß. Die Alten gehören zu den wenigen Juden, die vor 1933 in Breslau aufwuchsen und heute noch leben. 14 haben die Filmemacher Karin Kaper und Dirk Szuszies porträtiert und gemeinsam zeichnen sie mit ihren Erinnerungen ein lebendiges und komplexes Bild von der Verfolgung der Juden in ihrer Geburtsstadt.

So, 16 Uhr, Koki, Lübeck

Alphabet D 2013, R: Erwin Wagenhofer

Stolz präsentiert die Mutter eines chinesischen Schülers die Auszeichnungen, die er in Lernwettbewerben gewonnen hat. Die leistungsorientierte Erziehung, die sich immer mehr durchsetzt, ist für Regisseur Wagenhofer ein Irrweg, bei dem der Horizont der Kinder nicht erweitert, sondern verengt wird.

Mo, 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Ein Schweinchen namens Babe USA 1995 R: Chris Noonan, D: James Cromwell, Magda Szubanski

Titelheldchen ist ein sprechendes Ferkel, das der Bratpfanne entgeht und auf dem Hof eines Schafzüchters zum Hüter der Herde wird. Das ist einer der wenigen Familienfilme, an dem die Erwachsenen so viel Spaß haben können wie die Kinder.

Sa, So, 16 Uhr, City 46, Bremen