Quo vadis, Bibliopola?

Der (mutmaßlich) weltgrößte Buchhändler beantwortet die Frage nach der Zukunft des Buches mit nebenstehend abgebildetem elektronischen Lesegerät. Papier ist am Ende. Außerdem macht die Umsonstkultur des Internets den Verlagen zu schaffen und der Quasimonopolist Google scannt derweil alle Druckerzeugnisse, derer er habhaft werden kann. Wo soll das nur alles hinführen, fragen mit jammervollem Blick traditionsreiche Verlagshäuser, mit leuchtenden Augen hingegen die Techniknerds, während innovative Investoren schon mal die Kreditkarten zücken. Geld soll ja auch in Zukunft verdient werden, dafür leben wir ja schließlich im Kapitalismus. Auf der Grundlage von Detlef Bluhms Thesen zu Vergangenheit und Zukunft der Buchkultur („Von Autoren, Büchern und Piraten“) beschäftigen sich heute der Autor selbst, nebst Felicitas Hoppe (Autorin), Thomas Macho (HU Berlin) und Volker Oppmann (Textunes) mit dem kontroversen Thema. Dass die Moderation von Holger Heimann (Börsenblatt – Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel) übernommen wurde, bringt hoffentlich nicht die Einschränkung mit sich, dass das Podium lediglich tragfähige Überlebensstrategien für den traditionellen Geschäftsweg diskutiert und dabei ein sentimental verklärtes Bild desselben gezeichnet wird. Stattdessen könnten die neuen technischen Möglichkeiten darauf überprüft werden, inwieweit sie den AutorInnen potentiell zuträglich sind und wie diese Möglichkeiten wirtschaftlich möglichst unabhängig zu nutzen wären und neuen Lesegewohnheiten entgegenkämen.

„Podiumsdiskussion zur Zukunft der Buchkultur im digitalen Zeitalter“: 16. 11., 20 Uhr, 5/3 €. Literaturhaus, Fasanenstr. 23