Deutschlands dümmste Insel baut ab: Ist Sylt noch zu retten?
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Foto: Großkopfertenfoto: reuters

26 Millionen Euro hat das chronisch klamme Schleswig-Holstein auf einen Schlag in den Sand gesetzt, tickerte epd gestern. Mit dem Betrag werden die Sandvorspülungen bezahlt, die das Sünden- und Reetbabel Sylt auch die nächsten vier Jahre vor dem verdienten Untergang retten sollen. Wird dem Blanken Hans kein teures Geröll in den Rachen geschmissen, so geht die Sage, holt er sich das Eiland zurück, wie er es einst mit Rungholt tat. Dabei steht Deutschlands dümmste Insel noch immer felsenfest auf ihrem Sockel aus zermahlenen Austernschalen, Sonnencreme und versteinerten Koksresten aus den achtziger Jahren. Außerdem besitzt Sylt mit der Bettenburg Westerland längst einen gefällig in die Landschaft zementierten Ero­sionsschutz aus vermufftem Beton. Vielmehr sollte man die fossilierten Sylt-Granden Mey, Jauch und von Beust (siehe Foto, v. l. n. r.) zum Inselschutz am Strand aufstellen, damit sie der hungrigen Mordsee die Flausen austreiben und dem Rest der Welt – ähnlich wie die Moais auf den Osterinseln – von den Rätseln jener verblichenen Zivilisation „Westdeutschland“ künden.