Unterm Strich
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Der US-Rapper Jay Z hat angekündigt, einen Film zum Tod von Trayvon Martin produzieren zu wollen. Im Februar 2012 war der 17-jährige afroamerikanische Highschool-Schüler nahe Orlando in Florida erschossen worden. Martin wurde von George Zimmerman, einem Nachbarschaftswächter, getötet – Zimmerman wurde 2013 freigesprochen. Der Tod des unbewaffneten Jugendlichen hatte in den Vereinigten Staaten eine landesweite Diskussion über Rassismus und Polizeigewalt zur Folge. Der Fall Trayvon Martin ist einer der Gründe, warum sich die Protestbewegung Black Lives Matter formierte.

Schriftsteller Feridun Zaimoglu hat eine differenzierte Betrachtung des Reformators Martin Luther (1483–1546) angemahnt. Luther sei „ein großer Deutscher, ein mutiger Gottesmann“ gewesen, sagte Zaimoglu der in Hannover erscheinenden Neuen Presse. „Er hat seinen Kopf hingehalten für seinen Glauben.“ Gleichzeitig habe der Reformator auch „widerwärtige Momente“ gehabt, unterstrich Zaimoglu mit Blick auf die antijüdischen Äußerungen Luthers.

Dennoch dürfe er heute nicht hingestellt werden als der Erfinder des Antijudaismus. „Er hat den Geist der alten Kirche studiert und gelebt“, so der Autor des Luther-Romans „Evangelio“, und weiter: „Man darf ihn nicht nur kritisieren; dann bleibt von ihm nichts übrig. Man darf ihn aber auch nicht über Gebühr loben; dann bleibt auch nichts von ihm übrig.“