Zeitumstellung Ab Sonntag gilt in den meisten Staaten Europas wieder die Sommerzeit. Nicht nur bei der Zeitumstellung, sondern auch bei den Zeitzonen herrscht auf der ganzen Welt einiges Durcheinander
: Leben in der Zone

Zeitzone: wird durch diejenigen Teile der Welt gebildet, in denen die gleiche, staatlich geregelte Uhrzeit und das gleiche Datum, also die gleiche Zonenzeit, gilt. Ausgehend vom Nullmeridian, der durch den Londoner Stadtteil Greenwich verläuft, werden die Zeiten in den verschiedenen Zeitzonen der Erde abgeleitet. Die Datums­grenze verläuft durch den Pazifischen Ozean in der Nähe des 180. Längengrads.

UTC: Koordinierte Weltzeit (Coordinated Universal Time), seit 1972 gültig. UTC ist identisch mit der Westeuropäischen Zeit (WEZ/WET) – auch bekannt als Greenwich Mean Time (GMT). Aus einer Zeitangabe in UTC ergibt sich die entsprechende, unter anderem in Deutschland geltende Mitteleuropäische Zeit (MEZ), indem man im Winter 1 Stunde und im Sommer aufgrund der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) 2 Stunden addiert.

China

Der Staat erstreckt sich eigentlich über 5 Zeitzonen. Seit 1949 gilt aber im ganzen Land nur eine einzige Zeit. Dadurch grenzt China an mehrere Länder mit verschiedenen Zeitzonen. Der größte Zeitsprung an einer Zeitzonengrenze beträgt dreieinhalb Stunden und zwar an der Grenze zu Afghanistan.

Russland

Mit elf Zeitzonen hat der Staat die meisten weltweit. 2011 wurde im ganzen Land nicht mehr auf Winterzeit zurückgestellt. Es galt ganzjährig die Sommerzeit. 2014 wurde das rückgängig gemacht. Seitdem gilt in Russland ganzjährig die Winterzeit. Damit ist Russland neben Island das einzige Land Europas (zählt man die Türkei nicht dazu), das nicht auf Sommerzeit umstellt.

Kuba

Während der Energiekrise von 2004 bis 2006 wurde beschlossen, in der Sommerzeit zu bleiben. So war zu der Zeit Kuba ganzjährig in der UTC–4 anstatt der geografisch richtigen UTC–5.

Krim

Bis zum 30. März 2014 herrschte auf der Krim die Uhrzeit UTC+2. Nach dem Referendum über die Aufnahme in die Russische Föderation wurde die Moskauer Zeit eingeführt: UTC+3.

Spanien

Unter dem faschistischen General Franco wurde 1942 die Angleichung an die Zeit in Deutschland und Italien verfügt. Mittag ist damit in Spanien erst um ungefähr 13.40 Uhr. Immer wieder gibt es Bestrebungen, zur geografisch passenderen UTC+0 zurückzukehren.

Frankreich

Die Nazis führten so wie in den Niederlanden während ihrer Besatzung auch in Frankreich 1940 die deutsche Zeit ein. Frankreich stellte von WEZ auf MEZ um. Die „Metropole Frankreich“ hat zwar nur eine Zeitzone, aber in den Überseegebieten, ehemaligen Kolonien, insgesamt 11.

Nepal

Anders als in den meisten Staaten beträgt der Zeitsprung zu anderen Zeitzonen an der Grenze zu Nepal nicht eine ganze Stunde, sondern bloß eine Viertelstunde. In manchen Ländern wie Iran, Afghanistan oder Indien beträgt der Zeitsprung eine halbe Stunde.

Venezuela

1964 wurde von UTC–4.30 zu UTC–4 gewechselt. 2007 änderte der sozialistische Präsident Hugo Chávez das wieder. Als Zeichen, sich politisch von den amerikanischen Nachbarstaaten zu unterscheiden.

Kiribati

Mitten durch den Inselstaat verläuft die Datumsgrenze. Bis zum Jahr 1995 bedeutete das eine Trennung des Inselstaates. Dann entschied die Regierung, sich Richtung Westen zu orientieren und die Zeitzone entsprechend zu verschieben. Die Insel Kiribati liegt nun geografisch gesehen zwar östlich der Datumsgrenze, gehört zeitlich allerdings zum Westen und ist Deutschland 14 Stunden voraus. Damit feiert sie als erster Staat das neue Jahr.

Samoa

Am 29. Dezember 2011 um Mitternacht wurde die Datumsgrenze um 24 Stunden vorgestellt, also Richtung Osten orientiert. Damit feiert auch Samoa als einer der ersten Staaten Neujahr.